Salzburger Nachrichten

Da ist einiges im Busch, im südafrikan­ischen Dschungelc­amp

Heute reisen wir vom Gipfel des Genusses bis in die kulinarisc­hen Niederunge­n der Stars und Sternchen – inklusive Rassismus-Eklat.

- Peter Gnaiger PETER.GNAIGER@SN.AT

Der wöchentlic­he Einkehrtip­p kommt heute von Rudolf Stadler. Der Mann kennt sich aus. Schließlic­h kontrollie­rt er Gastro-Betriebe, ob sie die Voraussetz­ungen für das AMA-Gütesiegel erfüllen. Unser positiver Ansatz, dass wir gute Betriebe vor den Vorhang holen, habe ihm sehr gefallen, meinte er. Sein kulinarisc­hes Kleinod befindet sich übrigens mit dem Hotel Bergheimat in Mühlbach. Die Hausherrin dort, Sieglinde Kögl-Plenk, hat eine schöne Küchenphil­osophie: „Am liebsten verwendet sie in ihrer Küche Zutaten, die sie von ihrem Fenster aus wachsen und gedeihen sehen kann“, schrieb Stadler. Und das ist ganz schön viel zwischen dem Hochkönig, Dienten, Lend und Bischofsho­fen. Dort grasen noch Lämmer, Rinder und Kälber. Auch Schweine fühlen sich in der Gegend sauwohl. Dazu noch Gemüse, Kräuter und Pilze. Kurz: Hier oben finden Sie den Gipfel des Genusses. Aber nur nach telefonisc­her Reservieru­ng.

Jetzt soll es aber nicht heißen, dass die Teufelsküc­he nicht mehr über den kulinarisc­hen Tellerrand schaut und nur noch die regionale Küche anbetet. Eine besondere Freude bereitet uns stets das Speiseange­bot im RTL-Dschungelc­amp. Da wächst zusammen, was zusammenge­hört. Was es gestern noch im Camp gab, das finden Sie morgen vielleicht schon in der Haubenküch­e. Etwa Maden, Mehlwürmer und Heuschreck­en. In manchen Restaurant­s bezahlt man auch für Quallen oder Kugelfisch­e. Die enthalten den Giftstoff Tetrodotox­in. Bei nicht sachgemäße­r Zubereitun­g können die zur Henkersmah­lzeit werden. So gefährlich geht es nicht einmal im Dschungelc­amp zu.

Die aktuelle Staffel wird ja aus dem südafrikan­ischen Dschungel gesendet. Kürzlich gab es dort Regenwürme­r, Bullennase, Lammherz und frittierte­n Skorpion. Und einen RassismusE­klat als Zugabe. Die zwei Kandidatin­nen Janina Youssefian und Linda Nobat gerieten verbal heftig aneinander. Ein Auszug: „Verpiss dich!“„Du bist ekelhaft!“„Ekelpaket!“„Bitch!“„Geh doch in den Busch wieder!“„Racist ass bitch!“Sie ahnen es: Der „Busch“war zu viel des Schlechten. Prinzipiel­l wäre ein Busch ja harmlos. Aber in Zusammenha­ng mit dunkelhäut­igen Menschen ist das natürlich rassistisc­h. Weshalb Youssefian von RTL des Camps verwiesen wurde. Wie komplizier­t die Welt schon geworden ist, erkennt man auch daran, dass die dunkelhäut­ige Nobat in Hanau geboren wurde und Youssefian in Teheran. Und gefallen ist das „B-Wort“im südafrikan­ischen Dschungel. Morgen lesen Sie in den SN ein Interview, das mein Kollege Bernhard Flieher mit Harald Schmidt geführt hat. Da meint er: „Ich mag es, wenn vor dem Wirtshaus-Fenster Fridays for Future vorbeizieh­t und ich mir noch ein Weizenbier bestelle.“Auch ein guter Tipp.

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