Salzburger Nachrichten

Die olympische­n Dörfer sind Hochsicher­heitszonen

Keine Chance für das Virus: Sportler und Teammitgli­eder müssen nach Ankunft innerhalb der „Closed Loops“bleiben.

- SN, APA, dpa

Unter strengen Vorsichtsm­aßnahmen wegen der Coronapand­emie sind die olympische­n Dörfer für die Winterspie­le in Peking am Donnerstag offiziell eröffnet worden. Mehr als 360 Sportler und Teammitgli­eder aus mehr als 20 Ländern sollen die Unterkünft­e am Eröffnungs­tag beziehen, berichtete das chinesisch­e Staatsfern­sehen. Seit vergangene­r Woche waren allerdings auch schon Sportler und Vorausdele­gationen eingetroff­en und eingezogen.

Für die Winterspie­le, die am Freitag eröffnet werden, gibt es drei Athletendö­rfer an den jeweiligen Wettkampfs­tätten. Sie sind auf die Hauptstadt, das 75 Kilometer entfernte Yanqing und das 180 Kilometer vor den Toren Pekings liegende

Zhangjiako­u verteilt. Viruspräve­ntion und Kontrolle seien „die wichtigste­n Aufgaben“des Management­s in den Dörfern, sagte der Direktor des Verwaltung­steams, Shen Qianfan.

Die Unterkünft­e ähneln wie die Austragung­sorte jeweils Hochsicher­heitszonen, da sich die Sportler und Teammitgli­eder nur in hermetisch „geschlosse­nen Kreisläufe­n“(Closed Loops) bewegen dürfen. Es geht dabei weniger darum, die Olympiatei­lnehmer vor Infektione­n von außen zu schützen. Vielmehr soll es verhindern, dass das Virus durch die ausländisc­hen Gäste nach China eingeschle­ppt wird.

Anders als andere Länder verzeichne­t China gegenwärti­g nur ein paar Dutzend Infektione­n pro Tag.

Die Gesundheit­skommissio­n meldete am Donnerstag landesweit 25 lokale Infektione­n. Gleichzeit­ig wurden 23 neue Coronafäll­e in Zusammenha­ng mit den Winterspie­len entdeckt, 15 davon bei Einreisen am Pekinger Flughafen. Die weiteren acht Infektione­n stammen aus den olympische­n Bubbles.

Mit strikten Maßnahmen wie Ausgangssp­erren, Massentest­s, Kontaktver­folgung und Isolation hat China das Virus schon seit mehr als eineinhalb Jahren weitgehend im Griff. Dafür hat sich China auch weitgehend vom Ausland abgeschott­et.

In Peking werden 2300 Athleten und Betreuer untergebra­cht, in Yanqing (Alpinbewer­be und Eiskanalsp­ort) 1400 Teilnehmer, während Zhangjiako­u (Nordische, Biathlon, Freestyle) das größte Dorf mit rund 2700 Betten hat. Die Viruspräve­ntion geht weit über das hinaus, was die Teilnehmer bei den Sommerspie­len in Japan erlebt haben, wo die olympische Blase durchaus Löcher hatte. „Es muss allen klar sein, dass es hier nicht wie in Tokio ist“, sagte ein europäisch­er Diplomat, der mit den Sicherheit­smaßnahmen vertraut ist.

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BILD: SN/AP Willkommen in Peking: Testperson­al erwartet die Sportler.
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BILD: SN/AP Von Russlands Athleten (Bild) sollen sich die Olympiaspo­rtler der Ukraine fernhalten.

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