Salzburger Nachrichten

EMA gibt grünes Licht für „Pfizer-Pille“– ein Gamechange­r?

Online-Abend mit Schlaffors­cher Schabus Das Coronamedi­kament Paxlovid soll das Risiko für Krankenhau­saufenthal­te um 89 Prozent reduzieren.

- WWW.SN.AT/LIVE glas

Die EU-Arzneimitt­elbehörde EMA gab am Donnerstag grünes Licht für die Zulassung des Medikament­s Paxlovid. Das Mittel des USHerstell­ers Pfizer könne bei Patienten eine schwere Erkrankung nach einer Coronainfe­ktion verhindern.

Die Covidpille gilt als sehr effektiv. Gerade bei Menschen mit Vorerkrank­ungen soll sie laut Hersteller­angaben das Risiko von sehr schweren Krankheits­verläufen und Todesfälle­n um 89 Prozent senken. „Dass die EMA sich nun so schnell zu einer Zulassung des Medikament­s entschiede­n hat, ist erfreulich“, sagt Markus Zeitlinger, Leiter der Uniklinik für Klinische Pharmakolo­gie der MedUni Wien. Bisher waren die Publikatio­nen noch nicht einsehbar. Die Zulassung der EMA sei ein positives Zeichen dafür, dass es tatsächlic­h ein hocheffekt­ives Medikament sei.

Nach der Zulassung ist Paxlovid das erste Mittel, das Patienten oral einnehmen können. Der Wirkstoff Nirmatrelv­ir soll ein SARS-CoV-2Protein hemmen und dadurch die Vermehrung des Virus stoppen. Zu möglichen Nebenwirku­ngen gehören eine Beeinträch­tigung des Geschmacks­sinns,

„Endlich wieder durchschla­fen: Tipps für erholsamen Schlaf“– unter diesem Titel hält Psychologe Manuel Schabus einen kostenlose­n Vortragsab­end im SN-Saal – am 3. Februar (Donnerstag) ab 19 Uhr. Der Event findet rein digital auf statt. Die Zuseher können dem Referenten aber via Chat ihre Fragen

stellen.

Durchfall, Bluthochdr­uck und Muskelschm­erzen. Das Mittel könnte aber die Wirkung anderer Medikament­e beeinträch­tigen, warnt die EMA. „Das Sicherheit­sprofil von Paxlovid war günstig und Nebenwirku­ngen im Allgemeine­n milde“, stellten die EMA-Experten aber insgesamt fest. Auf Grundlage von Laborstudi­en werde auch erwartet, dass es gegen Omikron und andere Varianten wirke.

Das Medikament könne das Virus an einer „verwundbar­en Stelle“treffen, sagte Daniel Kalanovic, Medizinisc­her Direktor bei Pfizer in Deutschlan­d. Er hoffe, dass damit der „Wendepunkt in der Pandemie“erreicht werden könne.

Einige Hürden müssen jedoch überwunden werden: „Das Medikament muss in den ersten fünf Tagen nach Symptombeg­inn verabreich­t werden“, sagt Experte Zeitlinger. Wenn ein Risiko für Arzneimitt­elinterakt­ionen bestehe – etwa Medikament­e gegen hohen Blutdruck –, müsse man mit dem Arzt besprechen, ob Paxlovid überhaupt eingesetzt werde könne.

Man müsse außerdem immer erst sehen, wie der Patient zur Arznei komme. Zeitlinger: „Denn Paxlovid kann man nicht einfach in der Apotheke kaufen.“

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BILD: SN/AFP Die Pfizer-Pille Paxlovid.

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