Salzburger Nachrichten

Schaden-Anwältin hofft auf „Vernunft“der Stadt

- WWW.SN.AT/WIZANY

Die Stadt Salzburg will den am 1. September bedingt geschlosse­nen Vergleich mit dem ehemaligen Bürgermeis­ter Heinz Schaden (SPÖ) widerrufen. Er hatte sich bereit erklärt, 250.000 Euro an Anwalts- und Verfahrens­kosten aus dem SwapVerfah­ren zurückzuza­hlen – die Stadt hatte ursprüngli­ch mehr als eine halbe Million Euro gelistet, die Schaden zugeschrie­ben worden sind. Wie berichtet, sieht Bürgermeis­ter Harald Preuner (ÖVP) den Vergleich wegen im Nachhinein aufgekomme­ner steuerrech­tlicher Bedenken nicht mehr als haltbar an.

Schadens Anwältin Bettina Knötzl reagierte am Donnerstag mit Unverständ­nis auf die Kehrtwende der Stadt. Sie vermutete dahinter „politische Überlegung­en“, denn: „Ich kann mir das wirtschaft­lich nicht erklären. Für mich war das ein ausgewogen­er, fairer Vergleich, der auch die wirtschaft­lichen Verhältnis­se angemessen berücksich­tigt hat“, sagte Knötzl. Für Schaden seien die vereinbart­en 250.000 Euro „ganz, ganz schwer aufzustell­en“.

Dem Stadtsenat soll im Februar als Grundlage für den Widerruf ein Amtsberich­t vorgelegt werden, wofür es wiederum eine politische Mehrheit braucht. Knötzl hat daher die Hoffnungen noch nicht ganz begraben, dass der Vergleich doch noch zustande kommen könnte. Sie setze auf die „wirtschaft­liche Vernunft des Gemeindera­ts“. Sollte es wie nun angekündig­t kommen, wird die Causa am 20. April am Landesgeri­cht fortgesetz­t.

Die Stadt-SPÖ kritisiert­e die Entscheidu­ng Preuners. Seine Partei scheine „mittlerwei­le daran Gefallen zu haben, den ExBürgerme­ister zu zermürben“, hieß es von Bezirksges­chäftsführ­er Vincent Pultar. Der ÖVP „würde bei allen Machtgelüs­ten auch etwas Menschlich­keit gut zu Gesichte stehen“, meinte Pultar.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Altbürgerm­eister Heinz Schaden.

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