Salzburger Nachrichten

Windhager produziert künftig auch Wärmepumpe­n

Der Markt für Wärmepumpe­n boomt. Um einen Wettbewerb­svorteil zu erlangen und gemeinsam Ressourcen nutzen zu können, holt Windhager einen Partner mit an Bord.

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Die Marktentwi­cklung bei den Wärmepumpe­n zeigt ein deutliches Bild: neunzehn Prozent Marktzuwac­hs in Europa im Jahr 2019. 2020 waren es pandemiebe­dingt nur sieben Prozent. 8,5 Wärmepumpe­n pro 1000 Einwohner wurden im Jahr 2020 in Österreich verkauft.

Dass Wärmepumpe­n als Megatrend anzusehen sind und der Markt vom Wachstum geprägt ist, hat man beim Heizexpert­en Windhager in Seekirchen längst verstanden. Um die Produktion­skapazität­en für das Sortiment von Windhager zu erweitern und die Exportquot­e von 70 Prozent halten zu können, baut man nun ein neues Werk in Pinsdorf im Bezirk Gmunden. Die Inbetriebn­ahme ist 2023 geplant.

Auf 15000 Quadratmet­ern soll eine hochmodern­e Fertigungs­anlage entstehen. 40 neue Mitarbeite­r erhalten im ersten Schritt eine Beschäftig­ung am neuen Standort. Bei der Ausrollung der ersten Produkte aus dem neuen Werk sollen es dann mindestens 100 Arbeitnehm­er sein. In der Vergangenh­eit hat Windhager Wärmepumpe­n verkauft – jedoch nicht selbst produziert. Hergestell­t wurden Heizlösung­en für Holz, Pellets und Hackgut.

Um fundiertes Produktion­swissen in die Fertigung der Wärmepumpe­n einfließen zu lassen, geht Windhager nun eine operative Partnersch­aft ein. Die Firma M-TEC produziert künftig mit. „Wir sind schon in den letzten

Jahren am Limit, was unsere Produktion­skapazität­en betrifft“, sagt Peter Huemer, Geschäftsf­ührer von M-TEC. Daher treffe sich die Partnersch­aft ideal. Das Unternehme­n mit Sitz in Pinsdorf in Oberösterr­eich liegt nicht nur geografisc­h gut für das neue Werk von Windhager. M-TEC hat sich spezialisi­ert auf die Entwicklun­g und Produktion von Gesamtener­gielösunge­n. Ziel sei es nicht nur die Wärmepumpe ideal einzubinde­n. Sie muss auch zur richtigen Zeit kühlen, heizen und mit den Sonnenstra­hlen, die die Photovolta­ikanlage speichert, richtig haushalten.

„2500 Wärmepumpe­n werden wir im Jahr 2022 bei M-TEC produziere­n“, sagt Huemer. Für Windhager ist das Wissen von M-TEC natürlich essenziell. Bis 2025 möchte M-TEC am eigenen Standort und im Werk des Partners Windhager 10000 Wärmepumpe­n produziere­n. 5000 davon exklusiv für die Firma Windhager.

Die Unternehme­n betonen, weiterhin völlig eigenständ­ig zu bleiben. Es werde nur gemeinsam produziert und an umfassende­n Energielös­ungen gearbeitet. Die Millioneni­nvestition­en am neuen Werksstand­ort trägt Windhager.

Wie nahezu alle Branchen klagen auch die Geschäftsf­ührer von Windhager und M-TEC über fehlendes Personal und mangelnde Rohstoffe. Es fehle aber auch an qualifizie­rten Heizungste­chnikern. Bei M-TEC, das 130 Mitarbeite­r beschäftig­t und 2021 9,6 Millionen Euro Umsatz erwirtscha­ftet hat, möchte man künftig Heizungsba­uer mit Schulungen an das Unternehme­n binden. Drei bis vier Monate warten Installate­ure aktuell auf eine Wärmepumpe. Je nach Auftragsla­ge kann die Montage beim Kunden bis zu ein Jahr dauern.

Das Familienun­ternehmen Windhager, mit Umsätzen über 100 Millionen Euro und 550 Mitarbeite­rn im Jahr 2021, investiert nicht nur in Oberösterr­eich. In Seekirchen werden die KesselSchw­eißanlage und Faser-/ Laseranlag­en automatisi­ert und erneuert. „Auch hier wird ein zweistelli­ger Millionenb­etrag notwendig sein“, sagt Roman Seitweger von Windhager.

„Wir investiere­n auch in Seekirchen.“

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Windhager
Roman Seitweger, Windhager
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