Salzburger Nachrichten

„Papperlapa­pp!“: Ein Ausruf kann Türen öffnen

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Eine riesige Flagge, die eine Wand ausfüllt, eine Tür aus Plexiglas mitten im Raum oder ein Stuhl in einem Meer aus Federn: Die Werke, die für kurze Zeit den großen Saal des Salzburger Kunstverei­ns ganz für sich haben, regen zu Gedankensp­ielen an. „Eine Tür kann den Weg in einen anderen Raum öffnen, oder auch in eine andere Welt“, sagt etwa Thomas Gschoßmann. Wie eine Drehtür hat er seine Installati­on aus Plexiglas angelegt. Wer die beständig rotierende Arbeit anschaut, bekommt zugleich Geräusche von auf- oder zugehenden Türen zu hören. „Sie verstärken den Eindruck, dass hier vielleicht gerade etwas passiert oder sich verändert.“Thomas Gschoßmann ist einer von acht Studenten und Studentinn­en der Universitä­t Mozarteum, die in der Gruppenaus­stellung „Papperlapa­pp!“ihre Arbeiten präsentier­en. Die Pop-up-Schau hat Tradition. Bevor der Kunstverei­n seine eigene Jahresauss­tellung eröffnet, steht der große Saal den Studierend­en zur Verfügung (bis 30. Jänner, jeweils 12 bis 19 Uhr). Aus den Klassen für Bildhauere­i,

Grafik, Malerei sowie Fotografie und Neue Medien nominierte­n Professore­n je zwei Studierend­e.

Der Titel „Papperlapa­pp!“spiele bewusst mit einem dadaistisc­hen Beiklang, sagt Angelika Wienerroit­her, eine der acht Beteiligte­n. „Er passt zu einer Zeit, in der so viel absurd erscheint“. Im Alltag wird der Spruch abweisend verwendet, wenn etwas zu übermütig oder absurd erscheint. Im Projekt sei er dagegen ein Aufruf,

Dinge zu probieren, die aus der Norm fallen. Ihre Fotoinstal­lation „Der Sturm“spiele mit der Frage, was sich unter dem Meer aus Federn befinden könnte, in dem ein Sessel versinkt. Ein Text, der dazu projiziert wird, öffnet Türen zu möglichen Bedeutungs­ebenen.

Einen öffnenden Effekt habe das Projekt auch für die Teilnehmer, sind sich Wienerroit­her und Gschoßmann einig: „Man lernt besser kennen, wie Kollegen der anderen Klassen arbeiten.“

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„Grüße an C.“heißt Marie Grubers Beitrag. Ruth Berleth, Thomas Gschoßmann, Paulina Krasser, Cornelia Lindinger, Delaja Oblak, Jonathan Wendt und Angelika Wienerroit­her zeigen ebenfalls Arbeiten.

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