Eine halbe Milliarde Afrikaner lebt ohne Zugang zu Wasser
Keine Fortschritte in den vergangenen Jahren: Mehr als ein Drittel der Länder in Afrika hat keine Wassersicherheit.
In Afrika gibt es kaum Wassersicherheit. Mehr als ein Drittel des Kontinents, oder eine halbe Milliarde Menschen, lebt ohne abgesicherten Zugang zu Wasser, teilte das UNO-Institut für Wasser, Umwelt und Gesundheit (UNU-INWEH) am Montag zum Auftakt des neunten Weltwasserforums in Senegals Hauptstadt Dakar mit.
Trotz der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung hätte fast die Hälfte der 54 Länder des Kontinents in den vergangenen drei bis fünf Jahren im Bereich Wassersicherheit keine Fortschritte gemacht, hieß es in einem Bericht.
Die UNO hat eine recht breite Definition von Wassersicherheit. Dabei geht es unter anderem um den Zugang zu ausreichend sauberem Wasser, aber auch um ökologische Fragen. Selbst die fünf wassersichersten Länder Afrikas – Ägypten, Botswana, Gabun, Mauritius und Tunesien – wiesen „nur ein bescheidenes Niveau an Wassersicherheit“auf. Somalia, Tschad und Niger sind die am wenigsten wassersicheren Länder des Kontinents.
Die UNESCO fordert in einem neuen Weltwasserbericht, Grundwasservorräte nachhaltig zu nutzen und besser zu verwalten. Europa entnehme mit sechs Prozent der weltweiten Menge nur wenig Grundwasser, vor allem zur Trinkwassergewinnung. Aber in 38 Prozent aller Grundwasserleiter gebe es Verschmutzung durch die Landwirtschaft, vor allem durch zu hohe Nitratbelastung. Asien sei der Kontinent mit der intensivsten Grundwassernutzung, ebenfalls durch die Landwirtschaft.
In vielen Ländern Afrikas werden die Grundwasserreserven laut UNESCO kaum genutzt. Nur drei Prozent der Ackerflächen seien mit entsprechenden Bewässerungssystemen ausgestattet, davon nutzen nur fünf Prozent Grundwasser. Die Erschließung des Grundwassers sei auch wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung.
Europa entnimmt nur wenig Grundwasser