Salzburger Nachrichten

Eine Tür führt in die neue digitale Wirklichke­it

Mit dem Festival „Digital Spring“macht die Salzburger ARGEkultur auch das eigene Haus zum virtuellen Spielraum.

- Festival: „Digital Spring“, Salzburg, ARGEkultur, 22. bis 25. 3.

SALZBURG. Das Thema Erweiterun­g steht auf der Wunschlist­e der ARGEkultur derzeit ganz oben. Eine Neugestalt­ung des Foyers soll ab 2023 mehr Raum für Besucherin­nen und Besucher bringen. Das Bauprojekt ist noch in der Planungsph­ase. Im virtuellen Raum hingegen ist das Foyer bereits am Fertigwerd­en: „Ich war gerade gestern wieder drin“, sagt Theresa Seraphin. Mit einer VR-Brille oder über einen Computer lässt sich der digitale Spielraum betreten, der auf der Plattform Mozilla Hubs gebaut ist. Ab Herbst soll er öffentlich zugänglich sein. Die ersten Kunstproje­kte, mit denen das „Digitale Foyer“dann bespielt wird, sind aktuell bei dem Festival „Digital Spring“in Arbeit, das Seraphin kuratiert.

„Wir haben Salzburger Künstlerin­nen aus verschiede­nen Sparten zwischen Tanz und Bühnenbild eingeladen, Projekte zu entwickeln“, erzählt die Kuratorin. Für Lisa Hinterreit­hner, Yvonne Schäfer, Ursula Schwarz und Julia Schwarzbac­h werde das Medienkuns­tfestival heuer zu einem Labor, in dem sie mit Möglichkei­ten experiment­ieren, ihre Ausdrucksf­ormen in den virtuellen Raum zu übersetzen. Als Experten für VR-Bühnenräum­e und Workshople­iter seien die Mitglieder des deutschen Kollektivs minus.eins eingeladen.

Die Neuausrich­tung des Festivals habe auch mit den Erfahrunge­n von zwei Pandemieja­hren zu tun, sagt Seraphin. Seit 2020 hat in der Kultur plötzlich viel Virtuelles die Realität bestimmt. „Für Künstlerin­nen und Künstler wurde es in der Zeit auch stärker Thema, sich digitale Räume zu öffnen.“Welche Wege findet die Kunst, im virtuellen oder hybriden Raum Berührung zu schaffen: Diese Frage sei die verbindend­e Klammer zwischen den Projekten der vier Salzburger Künstlerin­nen, erläutert Seraphin.

Einen Rückzug in die künstleris­che Recherche bedeute das neue Festivalko­nzept unterdesse­n nicht: „Es gibt während des ganzen ,Digital Spring‘ ein tägliches Programm an öffentlich­en Veranstalt­ungen.“

Hierbei wiederum spielt das Salzburger Kunstkolle­ktiv gold extra eine Hauptrolle. Mit Türen, die von der analogen in die digitale Realität führen, befassen sich die Mitglieder immer wieder. Mit Schülerinn­en und Schülern der NMS Lehen entwickelt­en Sonja Prlić und Karl Zechenter etwa sogenannte „Mixed Reality“-Spiele, die bei der Linzer Ars Electronic­a mehrere Auszeichnu­ngen erhielten. Nun werden sie in Salzburg präsentier­t. In einer Tagung stehe ebenfalls das Arbeiten an den Schnittste­llen zwischen Medienkuns­t, Partizipat­ion und Vermittlun­g im Mittelpunk­t, sagt Sonja Prlić. Und auch erste Einblicke in ein neues Projekt zum erzähleris­chen Umgang mit der Technologi­e der „Augmented Reality“werde es beim „Digital Spring“geben.

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BILD: SN/ARGEKULTUR/ FELIX LUDWIG Ab Herbst soll das „Digitale Foyer“mit den ersten Kunstproje­kten bespielt werden.

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