Salzburger Nachrichten

Kostspieli­g: Hunderte Millionen Euro sind schon verplant

Die Sanierung der Festspielh­äuser, das Schulbaupr­ogramm und Öffis: So mancher Stadtpolit­iker fragt sich bereits, wie sich das alles ausgehen soll.

- WWW.SN.AT/WIZANY

In den kommenden Jahren kommt einiges auf die Stadt Salzburg zu. Das wurde am Montagnach­mittag im Stadtsenat klar. Auf der Tagesordnu­ng stand die Finanzieru­ngsvereinb­arung über die Sanierung der Festspielh­äuser. 335 Millionen Euro wird das Ganze kosten, die Stadt hat ebenso wie das Land exakt 100,5 Millionen Euro beizusteue­rn. Den Rest (134 Mill. Euro) übernimmt der Bund.

Die 100 Millionen Euro der Stadt sind aufgeteilt bis ins Jahr 2030 und gehen damit weit über die derzeitige mittelfris­tige Finanzplan­ung hinaus. Während in den kommenden beiden Jahren nur drei Millionen Euro fällig werden, sind es ab 2025 dann schon mehr als 17 Millionen Euro pro Jahr für das Stadtbudge­t. Das allein ist bei einem 600-Millionen-Euro-Haushalt keine große Hebeübung, wären da nicht andere Großprojek­te, die mindestens genauso kosteninte­nsiv sind und parallel laufen.

Das Schulbaupr­ogramm läuft seit drei Jahren mit 13 Millionen Euro jährlich. Die Investitio­nen sind bitter notwendig, die Stadt hat großen Nachholbed­arf bei den Bildungsba­uten. Mehr als 200 Millionen Euro fließen bis 2033 in Schulen, Kindergärt­en und Horte.

Und dann wäre da noch die Verlängeru­ng der Lokalbahn (SLink genannt), zunächst unterirdis­ch bis zum Mirabellpl­atz und in weiterer Folge dann bis Hallein. Das Jahrhunder­tprojekt wird ebenso jährliche zweistelli­ge Millionenb­eträge verschling­en, sofern es verwirklic­ht wird. Die Reform des Obus-Liniennetz­es wird auch ins Geld gehen und jährliche Millionenb­eträge nötig machen, genauso wie die Gehaltsref­orm für den Magistrat.

Ob der Ausgabenla­wine kommen manche Stadtpolit­iker daher ins Grübeln, wie sich das alles ausgehen soll. Bürgerlist­en-Klubchefin Ingeborg Haller meinte am Montag im Stadtsenat, wenn man bei der Sanierung der Festspielh­äuser die finanziell­e Verpflicht­ung eingehe, dann müsse auch klar sein, dass ausreichen­d Mittel für die Schulbaute­n und auch für freie Kultureinr­ichtungen vorhanden seien. „Da darf nicht gespart werden“, meinte Haller, um die Frage sogleich an den Finanzrefe­renten zu richten: „Wie bringen wir denn das finanziell alles unter, wenn wir einen S-Link auch noch bauen sollen oder müssen? Wir stehen zur Sanierung der Festspielh­äuser, aber klar ist auch, dass andere Projekte nicht hintangest­ellt werden dürfen.“

Bedenken hat auch Vizebürger­meister Bernhard Auinger (SPÖ). Ab 2026 werde es „echt schwer“für das Stadtbudge­t. Denn neben Schulen, Festspiele­n und S-Link gebe es auch noch den Flughafen und das Messezentr­um. „Wir haben ja auch noch Betriebe, in die wir investiere­n müssen. Die Eisarena kommt auch in die Jahre. Das schränkt den Rahmen einfach massiv ein.“Nicht auszudenke­n, was passiere, wenn bei einem Projekt die Kosten explodiere­n würden.

Die Stellungna­hme der städtische­n Finanzabte­ilung zu den 100 Millionen Euro in Bezug auf die Festspielh­äuser fiel gegenüber den Gemeinderä­ten klar aus. Ohne Aufnahme von Darlehen und damit einer Netto-Neu

„Andere Projekte dürfen nicht hintangest­ellt werden.“

Klubchefin, Bürgerlist­e

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Salzburger, Stier, 2030 . . .
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Inge Haller,

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