Grödig verbindet Alt und Neu: Einblicke in neuen Marktplatz
Das Großprojekt für ein neues Ortszentrum tritt jetzt in die entscheidende Phase ein. Gemeinde, Architekten und Bürger präsentieren ein Modell, das mit Leben erfüllt werden muss.
Die Pandemie erschwerte die Planungen und verzögerte die öffentliche Präsentation, aber am Dienstag ist es so weit: Die Gemeinde Grödig stellt den aktuellen Projektstand für den neuen Marktplatz samt Modell vor.
Das Konzept entstammt der Arbeit des Architekturbüros Martin Oberascher & Partner sowie einem Bürgerbeteiligungsverfahren mit sechs Workshops. Es wird um 19 Uhr in der Aula der Mittelschule vorgestellt.
Das Geschäftshaus Kinz und der ehemalige Konsum bilden Hauptteile des Planungsgebiets. Der Marktplatz wird somit auf die andere Seite der Landesstraße verlegt. Neue Geschäfts- und Büroflächen, kleine Mitarbeiterund Starterwohnungen, Kulturräume, Marktstände und Veranstaltungen sollen den Markt attraktivieren, fünf Gebäude neu errichtet werden und auf einem alten Bauernhaus ein Aufbau entstehen. Dieser würde nach den Plänen Oberaschers zwischen traditioneller und zeitgenössischer Baukultur vermitteln. Das Erdgeschoß könnte als Galerie-,
Lese-, Musik- und Veranstaltungsraum genutzt werden und darüber ein Bildungszentrum für Jung und Alt (Computerkurse, Nachhilfe, Bibliothek) einziehen.
Die zentrale Lage des Platzes lasse eine Vielzahl von Ein-, Ausund Durchblicken zu. Unter anderem haben ein städtebauliches Tor als Hauptzugang sowie ein Arkadengang die Jury um den Vorsitzenden, Architekt Max Rieder, überzeugt. Martin Oberascher möchte eine Verbindung zwischen privaten, halb öffentlichen und öffentlichen Bereichen herstellen. Auf der Landesstraße ist eine Begegnungszone vorgesehen, die nicht nur die Verkehrsgeschwindigkeit verringern, sondern die Qualität des Aufenthalts im Marktzentrum, einem lebendigen Ortskern, verbessern soll.
Die Gründung einer Errichtungsund Betreibergesellschaft soll in der ersten Jahreshälfte finalisiert werden. Die Gemeinde will sie mit zwei Partnern, der Raiffeisenbank und einem privaten Bauträger, bilden. Erste grobe
Schätzungen der Gesamtbaukosten ergaben rund 15 Millionen Euro. Ein Baubeginn dürfte wohl eher erst im nächsten Jahr zu schaffen sein. Sozusagen in Stein gemeißelt ist das Projekt noch nicht, denn es muss mit Nutzern erst „befüllt“werden. „Es muss wirtschaftlich und flexibel gestaltet sein“, betont Bürgermeister Herbert Schober und fügt hinzu: „Wir wollen keinen Leerstand produzieren.“Einer der Wünsche ist ein Ärztezentrum, „es gibt Interessenten“, sagt der Ortschef.