Auf der Pinzgauer Lokalbahn sollen wieder Güter rollen
Seit 2020 fördert das Land Unternehmen, die Güter über die Schiene transportieren, mit bis zu 200 Euro je Waggon – maximal 25.000 Euro können jährlich beantragt werden. Auch für Investitionen in Infrastruktur gibt es Geld. So haben von August 2020 bis August 2021 sechs Firmen für Modernisierungen bzw. die Instandsetzung ihrer Gleisanschlüsse in Summe 410.000 Euro erhalten.
Nun sollen auch Unternehmen ohne Bahnzugang subventioniert werden – das Land hat 500.000 Euro für eine Verladeförderung reserviert. Der Ausbau des Güterverkehrs auf der Schiene sei „kein Kampf gegen Windmühlen, aber doch eine Herkulesaufgabe“, sagte Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) am Dienstag bei einem Termin mit ÖBBChef Andreas Matthä. Schützenhilfe erwarten sich beide von der Bundespolitik. „Wir wollen auch, dass sich der Bund an der Einzelwagenförderung beteiligt“, meinte Schnöll. Und Matthä sprach sich für eine Lkw-Maut auch abseits der Autobahnen aus.
Dass der Güterverkehr mit der Bahn einen schweren Stand hat, illustriert die Statistik der Salzburger Lokalbahn. Auf der Stammstrecke ist der
Umfang ab 2010 eingebrochen (siehe Grafik). Die Salzburg AG erklärt, dass während der „Hochblüte der Lokalbahn“bis zu 80 Prozent auf Kohlelieferungen zum Kraftwerk Riedersbach entfallen seien, das 2016 stillgelegt wurde. Auf der Pinzgauer Lokalbahn war der Güterverkehr bis zur endgültigen Einstellung Ende 2020 kaum noch existent.
Im Zuge des geplanten Wiederaufbaus weiter Teile der Pinzgaubahn nach dem Hochwasser im Juli 2021 sei auch ein Reaktivierungskonzept für den Güterverkehr auf der Strecke in Auftrag gegeben worden, sagte Schnöll. „Wir wollen uns keine Chance nehmen lassen, das Potenzial auch im Pinzgau auszunutzen. Es ist klein, aber es gibt es.“