Frühere US-Ministerin Albright gestorben
Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie sei am Mittwoch im Kreis von Familie und Freunden einer Krebserkrankung erlegen, teilte ihre Familie in einer Stellungnahme mit. Albright wurde 1993 unter Präsident Bill Clinton Botschafterin der US-Regierung in New York. Später rückte sie ab 1997 als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums in Washington. Dabei wurde die ursprünglich aus Osteuropa stammende Demokratin, deren Familie einst als Flüchtlinge in die USA eingewandert war, zu einer führenden Stimme der US-Außenpolitik.
Auch nach ihrer Zeit in der aktiven Politik machte Albright kein Geheimnis aus ihrer Weltsicht. USPräsident Donald Trump etwa warf sie vor, das Land zu spalten. „Er ist der undemokratischste Präsident in der modernen Geschichte der USA“, sagte Albright 2018. Kurz vor ihrem Tod fand sie noch harte Worte für Russlands Präsidentin Wladimir Putin, einen Tag vor Beginn des russischen Angriffskriegs. „Ein Einmarsch in die Ukraine würde nicht Russlands Weg zur Größe ebnen, sondern Herrn Putins Ehrlosigkeit besiegeln, indem er sein Land diplomatisch isoliert, wirtschaftlich angeschlagen und strategisch verwundbar gegenüber einem stärkeren, geeinten westlichen Bündnis macht“, schrieb sie in der „New York Times“.
In Anspielung auf den Krieg in der Ukraine erklärte Clinton am Mittwoch, „Madeleines Tod ist ein immenser Verlust für die Welt – und das zu einer Zeit, in der wir die Lehren ihres Lebens am meisten brauchen“.