Nummer eins Barty beendet Karriere mit 25: „Bin glücklich und verbraucht“
Das Damentennis, das seit geraumer Zeit um Identifikationsfiguren ring, verliert seine Nummer eins. Denn Ashleigh Barty hat völlig überraschend ihr Karriereende bekannt gegeben. Und das im Alter von 25 Jahren. „Ich habe das nicht mehr in mir. Den physischen Antrieb, dieses emotionale Verlangen und alles, was es braucht, um dich selbst der absoluten Spitze zu stellen. Ich bin verbraucht“, sagt Barty.
Zum Ende ihrer Rücktrittsbotschaft muss Barty dann doch weinen. Gut fünf Minuten lang hatte sie tapfer und mit bemerkenswerten Worten erklärt, warum sie für die Öffentlichkeit völlig überraschend zukünftig „anderen Träumen nachjagen“möchte. „Erfolg ist für mich, alles gegeben zu haben. Ich bin sehr glücklich damit. Ich weiß, dass Leute das womöglich nicht verstehen. Das ist okay.“
Medien sprachen von einer „schockierenden“Ankündigung, feierten aber auch die „Demut und Anmut“der beliebten Athletin sowie ihre Courage, auf dem Zenit ihrer beeindruckenden Laufbahn aufzuhören. Australiens Premier Scott Morrison griff sogar spontan zum Telefon und dankte der Volksheldin persönlich für ihre Leistungen.
Der Triumph bei den Australian Open am 29. Jänner war also Bartys letzter Auftritt. Zuvor hatte sie bereits Wimbledon („Das war mein Traum. Der eine große Traum im Tennis“) und die French Open gewonnen. Seit 114 Wochen steht Barty an der Spitze der Weltrangliste. Nur drei Spielerinnen hatten eine längere Serie als sie: Steffi Graf (186), Serena Williams (186) und Martina Navratilova (156).
Als 18-Jährige hatte Barty ihre Karriere wegen des Drucks und der zu vielen Reisen schon einmal für fast zwei Jahre unterbrochen und professionell Cricket gespielt. „Ich werde Tennis weiter lieben.“