Ernst August zieht Klage zurück
Der Streit um das Schloss Marienburg ist damit aber nicht beigelegt.
Einen Tag vor dem geplanten Prozess im Streit um das Schloss Marienburg zwischen Ernst August Prinz von Hannover und seinem Sohn Ernst August Erbprinz von Hannover kam es am Mittwoch zu einer überraschenden Wende: In einem von der Wiener Anwaltskanzlei SRG Stock Rafaseder Gruszkiewicz Rechtsanwälte GmbH übermittelten Schreiben hieß es am Mittwochnachmittag: „Ich, der Prinz von Hannover Herzog von Braunschweig und Lüneburg, habe heute die Klage gegen meinen Sohn, S. K. H. Prinz Ernst August von Hannover, aus freien Stücken zurückgenommen und strebe eine außergerichtliche familiäre Lösung des Konfliktes mit meinem Sohn an.“In diesem Zusammenhang müsse er sich von der EAH BetreibungsgmbH, der zweiten Klägerin, „ausdrücklich distanzieren, nachdem diese, vertreten durch ihren Geschäftsführer Dr. Malte Berlin, nicht in meinem Sinne und nicht im Sinne meiner Familie handelt“.
Der Salzburger Rechtsanwalt Berlin sagte, Ernst August habe ohnehin nur auf die Rückgabe der goldenen Kutschen geklagt. Für die
EAH BetreibungsgmbH mit Sitz in Salzburg gehe es um eine Stiftungslösung, weil die bedeutenden Kulturgüter der Nachwelt erhalten bleiben sollen. Die Betreibergesellschaft des Schlosses bei Hannover soll hohe Schulden angehäuft haben, weshalb der Erbprinz die Marienburg 2019 für einen Euro an die öffentliche Hand verkaufen wollte – gegen den Willen seines Vaters.
Der Erbprinz dazu: „Es gibt keinen Grund, sich um die Zukunft von Schloss Marienburg Sorgen zu machen.“Die Rechtslage sei immer klar gewesen. „Die mit dem Land Niedersachsen gefundene Stiftungslösung ist rechtssicher abgeschlossen; dem langfristigen Erhalt der Marienburg als zentrales Kulturdenkmal Niedersachsens, das für alle öffentlich zugänglich bleibt, steht nichts im Wege.“