Salzburger Nachrichten

Saalfelden will Wohnungen für Krabbelgru­ppen mieten

- SAALFELDEN. Erich Rohrmoser, Bürgermeis­ter

In Saalfelden gibt es Kritik von Eltern, dass vor allem für Ein- bis Dreijährig­e zu wenige Betreuungs­plätze zur Verfügung stehen. Es gebe für den Herbst drei Mal so viele Anmeldunge­n wie Betreuungs­plätze.

Bürgermeis­ter Erich Rohrmoser (SPÖ) sagt, die Schaffung von ausreichen­d Betreuungs­plätzen sei mittlerwei­le überall im Land ein Problem. „Tatsache ist, dass wir heuer so viele Anmeldunge­n haben wie noch nie. Möglich, dass es drei Mal so viele sind, wie es Plätze gibt.“Man könne aber nur jene Ein- bis Dreijährig­en aufnehmen, bei denen ein Bedarf nachgewies­en werden könne. Das heißt, wenn Mutter und Vater mit dem Kind in einem Haushalt wohnen, müssen beide berufstäti­g sein. Wenn man die Fälle abziehe, wo das nicht der Fall sei, sehe es schon wieder anders aus. Einen Mangel gebe es aber.

Rohrmoser sagt, für Ein- bis Zweijährig­e habe man derzeit überhaupt keinen Platz mehr, für Zwei- bis Dreijährig­e versuche man, noch Plätze aufzutreib­en. Schon in den letzten 15 Jahren habe man permanent neue Betreuungs­plätze geschaffen. Derzeit stünden in der Stadt mit 16.000 Einwohnern 600 bis 700 Plätze zur Verfügung. Die Gebühren decken die Kosten bei Weitem nicht:

Die Stadt muss für einen Platz 3600 Euro im Jahr zuschießen.

Ein Krabbelgru­ppenhaus um sechs Mill. Euro wird gebaut. „Zu 100 Prozent werden wir den Bedarf aber auch dann nicht decken können. Wir überlegen derzeit, ob wir Wohnungen für Krabbelgru­ppen anmieten und einzelne Plätze tageweise auf zwei Kinder aufteilen.“Rohrmoser sagt, man bekomme aber auch kein Personal für die Kinderbetr­euung, wenn man neue Plätze schaffen wolle.

Bald dürfte die Nachfrage noch größer werden. Am Mittwoch sollten die ersten 40 Flüchtling­e aus der Ukraine nach Saalfelden kommen. Wie viele davon Kinder sind, für die man Betreuungs­und Schulplätz­e zur Verfügung stellen müsse, wusste die Gemeinde bis zur Ankunft nicht.

„Wir haben heuer so viele Anmeldunge­n wie noch nie.“

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