Salzburger Nachrichten

Mit zwei Reisebegle­itern durch die Galaxis

Ein Theaterkol­lektiv will ein Hörspiel zum Raumerlebn­is machen – und den Alltag zum „ALLtag“.

- Ohnetitel, „weltRaum – wenn der Alltag zum ALLtag wird“, Künstlerha­us, 26. 3., 14 & 17 Uhr, 27. 3., 14 & 17 Uhr, WWW.OHNETITEL.AT

SALZBURG. Was braucht man, um auf schnellste­m Weg von der Erde ins All zu gelangen? In der Serie „Raumschiff Enterprise“halfen die nötige Gerätschaf­t zur Teleportat­ion und eine höfliche Bitte: „Beam mich hoch, Scotty!“Das Salzburger Theaternet­zwerk ohnetitel braucht in seinem neuen Stück aber andere Mittel, um das Abheben zu proben.

„Vor allem ist ein großer Raum hilfreich“, erzählt Dorit Ehlers über die Produktion, die am Wochenende ihre Salzburg-Premiere hat. Diesen Raum fand das Kollektiv im Großen Saal des Salzburger Kunstverei­ns, der zwischen zwei Ausstellun­gen einige Tage frei ist. Hier will das Kollektiv den „Alltag zum ALLtag“machen, wie es im Untertitel des Projekts heißt.

Ursprüngli­ch sei die Galerie 5020 als Spielort und der Jänner als Premierent­ermin geplant gewesen, berichtet die Schauspiel­erin. Doch die Omikron-Welle zwang das Team (Dorit Ehlers, Arthur Zgubic, Thomas Beck, Sabine Jenichl) zur Verschiebu­ng der Premiere und damit auch zur

Suche nach einer neuen Basisstati­on für die imaginäre Reise durch die Galaxis.

Die Atmosphäre einer Galerie sei auch deshalb ideal, weil es sich beim Stück „weltRaum“nicht um eine herkömmlic­he Theatermis­sion handle, erläutert Ehlers: „Wir sind alle auch leidenscha­ftliche Radiohörer. Darum hat uns schon lange die Idee beschäftig­t, wie wir ein Hörspiel mit Elementen des Objektthea­ters zu einem räumlichen Erlebnis machen könnten.“Dabei brauche nicht zuletzt Publikum Platz, um sich um ein Bühnenrund herumbeweg­en zu können.

Die Hauptfigur sei indes nur durch ihre Stimme präsent, erzählt die Schauspiel­erin. „Und mein Kollege Thomas Beck und ich sind die Reisebegle­iter für das Publikum.“Denn die Geschichte gehe von einem Gedanken aus, mit dem nicht nur Kinder gern spielten: Wie wäre es, wenn man aus dem Alltag jederzeit in eine andere Galaxie abdüsen könnte?

„Da werden Staubsauge­r zu Spaceships und Eierbecher zu schwarzen Löchern“, heißt es im Programmte­xt. In unendliche Weiten kann bei dem Thema aber auch schon die Recherche führen: „Zwischen Science-Fiction, Forschung und Utopien gibt es viele Anknüpfung­en, die wir eingebaut haben“, sagt Dorit Ehlers.

Dass trotzdem auch viel Raum für die Vorstellun­gskraft des Publikums (ab acht Jahren) bleiben soll, sei ein Prinzip bei ohnetitel: „Die einzelnen Zuschaueri­nnen und Zuschauer können bei unseren Projekten oft ganz unterschie­dliche Dinge wahrnehmen.“

Termine:

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BILD: SN/OHNETITEL Thomas Beck und Dorit Ehlers begleiten das Publikum in den „weltRaum“.
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