Mit zwei Reisebegleitern durch die Galaxis
Ein Theaterkollektiv will ein Hörspiel zum Raumerlebnis machen – und den Alltag zum „ALLtag“.
SALZBURG. Was braucht man, um auf schnellstem Weg von der Erde ins All zu gelangen? In der Serie „Raumschiff Enterprise“halfen die nötige Gerätschaft zur Teleportation und eine höfliche Bitte: „Beam mich hoch, Scotty!“Das Salzburger Theaternetzwerk ohnetitel braucht in seinem neuen Stück aber andere Mittel, um das Abheben zu proben.
„Vor allem ist ein großer Raum hilfreich“, erzählt Dorit Ehlers über die Produktion, die am Wochenende ihre Salzburg-Premiere hat. Diesen Raum fand das Kollektiv im Großen Saal des Salzburger Kunstvereins, der zwischen zwei Ausstellungen einige Tage frei ist. Hier will das Kollektiv den „Alltag zum ALLtag“machen, wie es im Untertitel des Projekts heißt.
Ursprünglich sei die Galerie 5020 als Spielort und der Jänner als Premierentermin geplant gewesen, berichtet die Schauspielerin. Doch die Omikron-Welle zwang das Team (Dorit Ehlers, Arthur Zgubic, Thomas Beck, Sabine Jenichl) zur Verschiebung der Premiere und damit auch zur
Suche nach einer neuen Basisstation für die imaginäre Reise durch die Galaxis.
Die Atmosphäre einer Galerie sei auch deshalb ideal, weil es sich beim Stück „weltRaum“nicht um eine herkömmliche Theatermission handle, erläutert Ehlers: „Wir sind alle auch leidenschaftliche Radiohörer. Darum hat uns schon lange die Idee beschäftigt, wie wir ein Hörspiel mit Elementen des Objekttheaters zu einem räumlichen Erlebnis machen könnten.“Dabei brauche nicht zuletzt Publikum Platz, um sich um ein Bühnenrund herumbewegen zu können.
Die Hauptfigur sei indes nur durch ihre Stimme präsent, erzählt die Schauspielerin. „Und mein Kollege Thomas Beck und ich sind die Reisebegleiter für das Publikum.“Denn die Geschichte gehe von einem Gedanken aus, mit dem nicht nur Kinder gern spielten: Wie wäre es, wenn man aus dem Alltag jederzeit in eine andere Galaxie abdüsen könnte?
„Da werden Staubsauger zu Spaceships und Eierbecher zu schwarzen Löchern“, heißt es im Programmtext. In unendliche Weiten kann bei dem Thema aber auch schon die Recherche führen: „Zwischen Science-Fiction, Forschung und Utopien gibt es viele Anknüpfungen, die wir eingebaut haben“, sagt Dorit Ehlers.
Dass trotzdem auch viel Raum für die Vorstellungskraft des Publikums (ab acht Jahren) bleiben soll, sei ein Prinzip bei ohnetitel: „Die einzelnen Zuschauerinnen und Zuschauer können bei unseren Projekten oft ganz unterschiedliche Dinge wahrnehmen.“
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