Auf eine Pizza mit dem Präsidenten
Joe Biden besuchte am Freitag stationierte US-Truppen in Polen.
US-Präsident Joe Biden ist am Freitag in Polen angekommen – wegen einer Notlandung des Flugzeugs von Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda sind die Pläne des US-Präsidenten aber durcheinandergewirbelt worden. Die Air Force One mit Biden an Bord landete um kurz nach 14 Uhr auf dem Flughafen im polnischen Rzeszów. Dort hat sich der US-Präsident zunächst mit in Polen stationierten US-Truppen getroffen.
Auf Bildern war zu sehen, wie der US-Präsident mit den Soldaten Pizza aß. Die USA hatten vor Kriegsausbruch 4700 Soldaten der 82. Luftlandedivision aus North Carolina nach Polen verlegt. Sie verstärken die bislang 4500 Soldaten, die die USA schon seit Längerem in Polen stationiert haben. Einen ständigen US-Militärstützpunkt in Polen gibt es bislang nicht.
„Ich bin aus einem einfachen, wesentlichen Grund gekommen“, sagte Biden bei dem Truppenbesuch. „Um Danke zu sagen. Danke, danke, danke für Ihren Dienst.“Er fügte hinzu: „Gott segne Sie alle und schütze Sie.“Biden unterstrich, dass durch Truppenverstärkungen wegen des Ukraine-Krieges inzwischen 100.000 US-Soldaten in Europa seien.
Biden sagte, in dem aktuellen Konflikt gehe es um mehr, als den Menschen in der Ukraine zu helfen und die „Massaker“zu stoppen. Es gehe auch um die Freiheit der Kinder und Enkel der amerikanischen Soldaten. In den vergangenen zehn Jahren seien mehr Demokratien auf der Welt verloren gegangen, als neu gegründet worden seien. Und Biden nannte Russlands Präsidenten Wladimir Putin erneut einen Kriegsverbrecher. Die Verwüstung in der Ukraine gehe „von einem Mann aus, den ich, offen gesagt, für einen Kriegsverbrecher halte“, so Biden.
Die Maschine mit Duda an Bord musste wegen eines Schadens nach Warschau zurückkehren. Dort stieg Duda in ein Ersatzflugzeug um. Biden hätte am Flughafen Rzeszów, nur rund 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, eigentlich von Duda begrüßt werden sollen. Dieser Programmpunkt fiel aus. Biden stieg zunächst fast eine Stunde lang nicht aus der Air Force One aus – erst gegen 15 Uhr verließ er das Flugzeug. Er wurde unter anderem von dem polnischen Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak begrüßt. Die Ersatzmaschine mit Duda an Bord landete etwa zeitgleich auf dem Flughafen.
Bidens Reise in den NATO-Partnerstaat steht ganz im Zeichen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Am Freitagabend reiste Biden nach Warschau weiter. Dort will er am Samstag unter anderem eine Rede zum Krieg in der Ukraine halten. Darin werde er auf „die Bedeutung dieses Augenblicks eingehen“, kündigte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan an. Es gehe darum, „die Dringlichkeit der vor uns liegenden Herausforderung“und die „Bedeutung des Konflikts in der Ukraine für die Welt“zu unterstreichen. Biden werde darüber sprechen, warum es so wichtig sei, „dass die freie Welt angesichts der russischen Aggression Einigkeit und Entschlossenheit“bewahre, so Sullivan.