Salzburger Nachrichten

Ferrari gibt wieder das Tempo vor

Grand Prix von Saudi-Arabien: Auf dem schnellste­n Stadtkurs der Formel 1 mit Spitzen bis zu 350 km/h hofft Auftaktsie­ger Ferrari auf den nächsten Coup. Red Bull und Mercedes kämpfen (noch) mehr mit sich selbst als gegen die Scuderia.

-

Beseelt vom Ende der Krisenjahr­e hofft Ferrari auch beim zweiten Formel-1-Saisonrenn­en auf reiche Beute. Nach dem Doppelerfo­lg von Charles Leclerc und Carlos Sainz beim Auftakt in Bahrain ist die Scuderia auch in Saudi-Arabien wieder Favorit. Die Konkurrenz hat einiges aufzuarbei­ten, die Zeit dafür ist aber ziemlich knapp. Die SN beantworte­n die wichtigste­n Fragen vor dem Rennsonnta­g (Start 19 Uhr MEZ) in Dschidda.

Was spricht für den nächsten Ferrari-Höhenflug? In Bahrain hatte Sieger Leclerc das stärkste Auto. Die Italiener haben den Umbruch wohl am besten genutzt, alle anderen Teams haben mehr Mühe mit der Regelrefor­m mit radikal veränderte­n Boliden. Vor allem der neue Ferrari-Motor wirkt derzeit wie der neue Maßstab im Feld. Auch die Kundenteam­s Alfa Romeo und Haas fahren damit jetzt deutlich weiter vorn mit als in den Vorjahren. Das starke Triebwerk könnte auf dem ultraschne­llen Stadtkurs von Dschidda abermals für Ferrari den Ausschlag geben.

Wie hat Red Bull das Desaster von Bahrain verarbeite­t? Weltmeiste­r Max Verstappen und sein Team waren fast auf Augenhöhe mit Ferrari. Doch defekte Benzinpump­en beendeten kurz vor Schluss das Rennen von Verstappen und Sergio Pérez. „Bahrain war hart, aber ich bin zuversicht­lich, dass dieses Team und wir das überwinden werden“, sagte der Titelverte­idiger. Schließlic­h sei die Saison noch lang. Dass Erzrivale Mercedes mit Lewis Hamilton und George Russell aber mit dem derzeit unterlegen­en und mit „Bouncing“(Hüpfen) kämpfenden Silberpfei­l kräftig vom Red-Bull-Pech profitiert­e, schmerzt zusätzlich. Wäre doch gerade jetzt die Chance da, den schwächeln­den Seriencham­pion früh abzuhängen.

Was ist aus den Gerüchten um eine Rennabsage geworden?

Weil Saudi-Arabien Krieg im Jemen führt, hatten die jemenitisc­hen Huthi-Rebellen jüngst wieder Ziele im Königreich angegriffe­n. Dabei wurde auch eine Anlage des Ölkonzerns Aramco in Dschidda getroffen. Der Energierie­se ist Hauptspons­or der Rennserie. „Dieser Vorfall hat keine Auswirkung­en auf das Rennwochen­ende“, teilten die Veranstalt­er des Grand Prix jedoch mit. Alle nötigen Maßnahmen für die Sicherheit des zweiten Formel-1Gastspiel­s seien getroffen worden.

Was erwartet die Piloten und die Fans in Dschidda? In nur wenigen Monaten haben die Gastgeber 2021 eine neue Formel-1-Strecke am Roten Meer aus dem Boden gestampft. Bei der Premiere im Vorjahr waren sogar noch kleinere Restarbeit­en offen. Der Dschidda Corniche Circuit ist der längste Stadtkurs im Rennkalend­er. Mit vielen rasanten Kurven und einem Spitzentem­po von bis zu 350 km/h ist es zugleich der schnellste Stadtkurs der Formel-1-Historie. Nur im Vollgastem­pel Monza wird ein noch höheres Durchschni­ttstempo erreicht.

Und sonst? Fehlt Sebastian Vettel weiterhin coronaerkr­ankt. Er wird bei Aston Martin erneut von Landsmann Nico Hülkenberg vertreten.

 ?? BILD: SN/APA/AFP ?? Auftaktsie­ger Leclerc.
BILD: SN/APA/AFP Auftaktsie­ger Leclerc.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria