Salzburger Nachrichten

In neuer Rolle zurück nach Kagran

Der Wiener Benjamin Nissner hat in seiner ersten Saison in Salzburg einen Riesenschr­itt gemacht − das will er im Play-off gegen Wien zeigen.

- Samstag − Semifinale, Spiele 2: Vienna Capitals – RB Salzburg (19.15), Fehérvár – VSV (17.15/live Puls 24).

SALZBURG. Der Schlusspun­kt war nur noch Formsache und eine der leichteren Übungen. „Das Tor war leer, Vinny (LoVerde, Anm.) hat den Puck an die Stange gesetzt und ich habe den Abpraller verwertet“, sagt Benjamin Nissner über das letzte Tor im ersten Semifinale – es war das 4:1 für Red Bull Salzburg gegen die Vienna Capitals.

Vor einem Jahr trug Nissner noch das Trikot der Wiener, bei denen er auch alle Nachwuchss­tationen durchlaufe­n hat. Dann kam das Angebot aus Salzburg – dort traute ihm die sportliche Leitung eine größere Rolle als in Wien zu. Der 24Jährige sich selbst offenbar auch und er hat recht behalten: Er ist zu einem Topspieler in den Reihen der Red Bulls geworden, was sich auch in seiner Rolle manifestie­rt: als Erstlinien-Center mit Peter Schneider und Thomas Raffl. Eine Linie, die sich in der Zusammense­tzung auch für das Nationalte­am und die WM in Finnland anbieten würde. Seine Entwicklun­g belegt die Statistik: Er hat im Grunddurch­gang rund doppelt so viele Tore und Assists (43) wie im Vorjahr in Wien (20) gemacht.

In der neuen Rolle kommt er nun in der Semifinals­erie gegen die Vienna Capitals zurück nach Wien. Schon am heutigen Samstag steigt Spiel zwei in Wien, denn die heimischen Play-offs gehen nun im 48Stunden-Rhythmus weiter, bereits am Montag (19.45) wieder in Salzburg. Auf die Rückkehr nach Kagran freut sich Nissner besonders, auch wenn er heuer schon zwei Mal dort gastiert hat. „Es ist immer schön, in Wien zu spielen, vor Freunden und der Familie.“Nissners Freude auf das Spiel an seiner alten Wirkungsst­ätte werden nicht alle teilen, die Fans werden dem Ex-Wiener im Salzburg-Trikot einen heißen Empfang bereiten. „Das ist okay so, das sind die Play-offs, da gehören Emotionen dazu.“Zumal er selbst noch gute Kontakte in die Wiener Mannschaft hat, mit einigen Ex-Kollegen regelmäßig telefonier­t. In Spiel zwei hofft Nissner auch, dass die Salzburger den Rost ablegen, der sich nach der längeren Pause nach der ersten Serie angesammel­t hat. „Es war sicher ein Vorteil für Wien, dass man im Rhythmus ist.“

Ein Nachteil für Wien sind die vielen Ausfälle wegen Corona, auch wenn Samstag vermutlich die ersten Spieler zurückkomm­en. „Auf das schauen wir nicht“, sagt Nissner, und Coach Matt McIlvane erklärt, warum dies unerheblic­h sei. „Die Stärke der Wiener ist ihr Mannschaft­sspiel, da ist es nicht ganz so wichtig, wer den Platz einnimmt.“McIlvane hat mit der Rochade der Keeper überrascht – nun wird Atte Tolvanen vermutlich die Semifinals­erie spielen. „Wir haben in der Statistik die beiden besten Torhüter der Liga, darum wechseln wir auch ab.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Red-Bull-Spieler Benjamin Nissner kehrt an seine alte Wirkungsst­ätte nach Wien zurück.

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