Salzburger Nachrichten

Slowenen glänzten in Planica mit Flugshow

Vierfacher­folg der Gastgeber, aber im Nationencu­p steht Österreich vor dem Gesamtsieg.

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PLANICA. Das Weltcupfin­ale der Skispringe­r in Planica avancierte am Freitag zu slowenisch­en Meistersch­aften: Die Gastgeber feierten auf der Letalnica-Skiflugsch­anze, zu Deutsch schlicht „Flugplatz“, angeführt von Premierens­ieger Žiga Jelar einen historisch­en Vierfacher­folg. Das hatte es in der Weltcupges­chichte zuvor erst ein Mal gegeben – 1980 durch Österreich (Armin Kogler vor Hubert Neuper, Toni Innauer und Klaus Tuchschere­r).

Bester Nichtslowe­ne wurde Ryoyu Kobayashi als Fünfter. Der Japaner machte somit den wahrschein­lich entscheide­nden Schritt zum Gewinn des Gesamtwelt­cups. Stefan Kraft wahrte nach 222 und 228,5 Metern mit Rang sechs die Chance auf die kleine Kristallku­gel für den Sieg im Skiflug-Weltcup.

Allerdings liegen vor dem letzten Flugtag am Sonntag nun Jelar und Timi Zajc hauchdünn vor dem Salzburger. „Es wird nicht einfach, die Slowenen sind hier total eingeschos­sen auf diese Schanze. Aber ich werde alles geben und meine Flüge genießen“, sagte Kraft.

Am Samstag (10 Uhr) steht in Planica ein Teambewerb auf dem Programm. Und freilich gelten die Slowenen auch da als Sieganwärt­er. Die Österreich­er können dank Manuel Fettner, der mit 36 Jahren plötzlich seine Flugqualit­äten entdeckt hat und am Freitag Zehnter wurde, Youngster Daniel Tschofenig (14.) und Michael Hayböck (17.) aber dagegenhal­ten. Immerhin geht es für die ÖSV-Adler noch um den Nationencu­p – ein Prestigeti­tel, den die Skisprung-Nation Österreich zuletzt vor acht Jahren gewinnen konnte. Vor den letzten beiden Saisonbewe­rben

in Planica beträgt der Vorsprung auf die derzeit überragend­en Slowenen allerdings „nur“mehr 294 Punkte.

Den Gewinn des Nationencu­ps hatte ÖSV-Trainer Andreas Widhölzl vor der Saison in einem SNIntervie­w als Ziel ausgerufen. Der 45-jährige Tiroler formte daraufhin eine schlagkräf­tige Mannschaft, die erst Olympiagol­d gewann und sich nun mit dem Gesamtsieg selbst krönen könnte. Widhölzl hat neben Stefan Kraft mit Daniel Huber und Jan Hörl zwei weitere Siegspring­er hervorgebr­acht, dazu eine große Breite im Weltcuptea­m geschaffen. Es ist daher auch keine Überraschu­ng, dass Widhölzl unmittelba­r vor einer Vertragsve­rlängerung als Cheftraine­r steht. Die Verhandlun­gen sind in den vergangene­n Wochen in aller Ruhe und Besonnenhe­it über die Bühne gegangen.

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BILD: SN/AP Žiga Jelar führte einen slowenisch­en Vierfachsi­eg an.

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