Übergangspflege im leeren Heim? Land muss entscheiden
In der Stadt Salzburg sorgte die Ankündigung, dass das Seniorenheim Bolaring wegen Personalmangels geschlossen wird, für Aufregung. Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ) kündigte gleichzeitig an, dass es bereits Pläne für eine Nachnutzung der Räume gebe: Das Diakoniewerk wäre bereit, mit seinem Projekt Gerafit in das Haus gegenüber dem Europark einzuziehen.
Diakoniewerk-Geschäftsführer Michael König bestätigt diesbezügliche Pläne. Man habe die Räumlichkeiten bereits besichtigt, die 30 Zimmer seien sehr gut geeignet für dieses Projekt. Bei Gerafit sollen ältere Personen betreut werden, die nach einem Krankenhausaufenthalt wieder fit für ein selbstständiges Leben gemacht werden. „Es geht um Personen, die wegen des hohen Pflegebedarfs nicht rehafähig sind.“
Das Konzept wurde gemeinsam mit der Gesundheits- und der Sozialabteilung des Landes erarbeitet. Eigentlich sollte Gerafit in das Diakonissen-Spital in Aigen einziehen, wenn die ehemalige Wehrle-Klinik im Salzburger Andräviertel fertig umgebaut und das Privatspital dorthin übersiedelt ist.
Allerdings werde sich der Auszug der Klinik verzögern, sagt König. „Und das Projekt hat eine so hohe Dringlichkeit, dass wir uns Alternativszenarien für ein Pilotprojekt überlegt haben.“Das Haus Bolaring sei ideal, weil es dort sehr alltagsnahe Räume gebe. „Die Küchen wären sehr gut geeignet“, sagt König.
Es sei aber eine Entscheidung des Landes, ob das Konzept dort tatsächlich umgesetzt werde. Aus dem Büro von Sozialreferent LHStv. Heinrich Schellhorn (Grüne) heißt es, dass der Standort eine Option sei, man müsse sich die Räumlichkeiten aber erst ansehen. Wichtiger als die Räume sei bei dem Projekt das Inhaltliche, und daran arbeite man noch.
Klar ist jedenfalls, dass man auch für Gerafit neue Pflegekräfte finden müsse. Michael König ist aber überzeugt, dass man diese auch finden werde. „Es handelt sich um ein neues, interessantes Arbeitsfeld.“
„Im Haus Bolaring könnte Pilotprojekt starten.“