Extremwetter ändert das Feuerwehrwesen
Der klassische Löscheinsatz bei Bränden ist zwar nicht Nebensache, aber die Anforderungen an Salzburgs Feuerwehrleute ändern sich – das gilt für Ausbildung und Ausrüstung. Das ist eine Folge des Klimawandels.
Es ist ein Wort mit 27 Buchstaben: „Hochleistungspumpenanhänger“. Der Begriff lässt sich zu HLPA abkürzen. Zwei Stück davon gibt es im Land Salzburg. Eines ist im Landesfeuerwehrverband in Maxglan untergebracht, das andere bei der Feuerwehr in St. Johann.
Die jeweils 160.000 Euro teuren Großgeräte sind immer dann gefragt, wenn Bäche und Flüsse über die Ufer treten und großflächige Überflutungen verursachen. 2021 war der HLPA beispielsweise in Mittersill stationiert. Die Salzach war im August nach heftigen Unwettern übergegangen. Die Pumpe drückte über Tage hinweg bis zu 15.000 Liter Wasser zurück in die Salzach.
Dieser Einsatz war die Folge eines Extremwetterereignisses. Und deren gestiegene Häufigkeit wiederum ist eine Folge der Klimaerwärmung. Und somit hat dies auch Auswirkungen auf das Feuerwehrwesen.
Michael Leprich, Geschäftsstellenleiter des Landesfeuerwehrverbands, sagt: „Für uns haben sich nicht nur Ausbildungsinhalte, sondern auch die Ausrüstung geändert.“Die Bedienung
einer Hochleistungspumpe muss ja auch erst erlernt werden.
Mit Feuerwehren in Oberösterreich und Bayern arbeitet Salzburgs Landesfeuerwehrverband derzeit am Projekt „Hochwasserwissen“. Dieser Erfahrungsaustausch soll die Einsatzstrategien der Wehren verbessern.
Technische Einsätze aller Art machen mittlerweile das Gros der Feuerwehrtätigkeit aus. In dem von Landesfeuerwehrkommandant Günter Trinker am Freitag präsentierten Jahresbericht 2021 ist von 11.923 Einsätzen insgesamt zu lesen. 8155 Mal mussten die Wehren zu Verkehrsunfällen, Öleinsätzen sowie zu Hilfeleistungen bei Sturm, Unwetter oder Hochwasser ausrücken.
Trinker: „Die Brandeinsätze sind gegenüber 2020 in etwa gleich geblieben, bei den technischen Einsätzen hingegen waren rund 1000 Einsätze mehr zu verzeichnen als im Jahr davor, was in erster Linie auf den Unwettersommer zurückzuführen ist.“Die Zahl der Brandeinsätze stagniere aufgrund vieler Brandschutzmaßnahmen. Dafür steigen die Einsätze bei Extremwetterlagen wie Sturm und Hochwasser.