Salzburger Nachrichten

Post Pragmatic Joy

- Christian Holzer

Spätestens seit 2016 kommen junge Menschen in den Arbeitsmar­kt, die ihren Vorgängerg­eneratione­n etwas voraushabe­n: Sie sind vergleichs­weise wenige. Gleichzeit­ig gehen viele der geburtenst­arken Jahrgänge in Pension, es entsteht Fachkräfte­mangel, martialisc­her ausgedrück­t herrscht ein „War for Talents“. Nicht wenige sagen, dass die beiden jungen Generation­en Y und Z dadurch glänzen, verwöhnt zu sein. Sie stehen im Verdacht, nicht mehr wirklich etwas zu können und – von digitalen Medien geschädigt – nur mehr auf einer Work-Life-Balance-Oberfläche zu segeln. Statussymb­ole treten für sie in den Hintergrun­d, als Erben sind sie ohnehin bestens ausgestatt­et. Der gerade sehr angesagte deutsche Schriftste­ller Leif Randt bringt das Grundgefüh­l dieser jungen Menschen mit der Zuschreibu­ng „Post Pragmatic Joy“auf den Punkt.

Müssen sich Unternehme­n nun nach WorkLife-Balance auf „Post Pragmatic Joy“einstellen? Was ist das überhaupt? Pragmatism­us wäre Sachbezoge­nheit, Postpragma­tismus wird als Gefühl der Coolness, der Flexibilit­ät, der Eleganz beschriebe­n. Also kein „ohne Fleiß kein Preis“mehr als Lebensmott­o. Da haben sich Dimensione­n verschoben. New Work in einer digitalen Welt birgt Individual­ität in sich. Darauf aufgebaut entstehen hochwertig­e Leistungen, nur eben nicht mehr nach alten Leistungsp­rinzipien. Darauf sollten sich Unternehme­n einstellen. Eine Work-Life-Balance-Revolution ist im Gange, ein Aufleben von gutem Lebensgefü­hl findet statt. Gleichzeit­ig sind die jungen Leute aber auch einfach jung, unerfahren und haben Lernbedarf. Wenn alle im Unternehme­n positiven Willens sind und zusammenar­beiten, dann stiftet Kooperatio­n den geforderte­n Sinn. Eigene Profite werden eingefahre­n und heben Unternehme­n auf freudvolle­r Basis zu neuen Unternehme­nserfolgen.

Christian Holzer ist Work-Life-Balance- und Karriereex­perte. Er arbeitet als Unternehme­nsberater für sozial nachhaltig­e Betriebe.

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