Post Pragmatic Joy
Spätestens seit 2016 kommen junge Menschen in den Arbeitsmarkt, die ihren Vorgängergenerationen etwas voraushaben: Sie sind vergleichsweise wenige. Gleichzeitig gehen viele der geburtenstarken Jahrgänge in Pension, es entsteht Fachkräftemangel, martialischer ausgedrückt herrscht ein „War for Talents“. Nicht wenige sagen, dass die beiden jungen Generationen Y und Z dadurch glänzen, verwöhnt zu sein. Sie stehen im Verdacht, nicht mehr wirklich etwas zu können und – von digitalen Medien geschädigt – nur mehr auf einer Work-Life-Balance-Oberfläche zu segeln. Statussymbole treten für sie in den Hintergrund, als Erben sind sie ohnehin bestens ausgestattet. Der gerade sehr angesagte deutsche Schriftsteller Leif Randt bringt das Grundgefühl dieser jungen Menschen mit der Zuschreibung „Post Pragmatic Joy“auf den Punkt.
Müssen sich Unternehmen nun nach WorkLife-Balance auf „Post Pragmatic Joy“einstellen? Was ist das überhaupt? Pragmatismus wäre Sachbezogenheit, Postpragmatismus wird als Gefühl der Coolness, der Flexibilität, der Eleganz beschrieben. Also kein „ohne Fleiß kein Preis“mehr als Lebensmotto. Da haben sich Dimensionen verschoben. New Work in einer digitalen Welt birgt Individualität in sich. Darauf aufgebaut entstehen hochwertige Leistungen, nur eben nicht mehr nach alten Leistungsprinzipien. Darauf sollten sich Unternehmen einstellen. Eine Work-Life-Balance-Revolution ist im Gange, ein Aufleben von gutem Lebensgefühl findet statt. Gleichzeitig sind die jungen Leute aber auch einfach jung, unerfahren und haben Lernbedarf. Wenn alle im Unternehmen positiven Willens sind und zusammenarbeiten, dann stiftet Kooperation den geforderten Sinn. Eigene Profite werden eingefahren und heben Unternehmen auf freudvoller Basis zu neuen Unternehmenserfolgen.
Christian Holzer ist Work-Life-Balance- und Karriereexperte. Er arbeitet als Unternehmensberater für sozial nachhaltige Betriebe.