„Nur noch bis zum nächsten Schlachthof“
49 Millionen Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und Pferde werden in der Europäischen Union pro Jahr über die Grenzen hinweg und in Drittstaaten transportiert. Die dafür geltenden Regeln: Schweine dürfen 24 Stunden ohne Pause unterwegs sein, Rinder 29 Stunden inklusive einer Stunde Pause und Geflügel darf 12 Stunden ohne Futter und Wasser transportiert werden. Für Tierschützer sind Lebendtiertransporte schlicht eine Quälerei.
In Österreich startet am 2. Mai nun die Eintragungswoche für das Volksbegehren „Stoppt LebendtierTransportqual“. Bisher haben bereits 275.000 Bürgerinnen und Bürger die Anliegen dieses Begehrens unterstützt.
Der Initiator, Niederösterreichs Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ), forderte am Dienstag gemeinsam mit Tierschutz-AustriaPräsidentin Madeleine Petrovic, dass Tiere künftig nur noch „vom Bauern zu den nächstgelegenen geeigneten Schlachthöfen transportiert werden“dürfen. Sollte Fleisch über längere Strecken gefahren werden, dann nur noch gefroren.
„Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dass wirklich entschlossene Schritte gesetzt werden“, hob auch Petrovic hervor – der Tiere wegen und aufgrund der aktuellen Situation um steigende Energiepreise. „Wer wie ich einmal das verzweifelte Schreien nicht entwöhnter österreichischer Kälber, die bis nach Spanien gekarrt werden, gehört hat, wird es nie vergessen“, wurde geschildert. Als „besonders verwerflich“bezeichnete die Ex-Parteichefin der Grünen, dass ein „riesiger Anteil“tierischer Lebensmittel – etwa ein Drittel – schon bei den Handelsketten im Müll lande. Die Kosten dafür seien einkalkuliert. Ohne solche „Extrakosten könnte eine artgerechte Tierhaltung flächendeckend“finanziert werden. Das Volksbegehren kann von 2. bis 9. Mai auf Gemeindeämtern bzw. online mittels Handysignatur unterschrieben werden. Das Ziel ist es, auf zumindest 500.000 Unterschriften zu kommen.