Salzburger Nachrichten

„Mit einem fünften Platz dürfen wir nicht zufrieden sein“

Der Salzburger Alexander Hödlmoser, Wegbegleit­er von Lindsey Vonn, will die Siegerment­alität im ÖSV-Team forcieren.

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Nach 25 Jahren im US-Skiteam kehrt der Pfarrwerfe­ner Alexander Hödlmoser (53) als neuer Trainer der rot-weiß-roten Speeddamen sportlich in die Heimat zurück. Welches Potenzial er ortet und wie er die Erfolge mit Star Lindsey Vonn auf das ÖSV-Team ummünzen will.

SN: Wann hat es den ersten Kontakt mit dem ÖSV gegeben? Alexander Hödlmoser: Als Herbert Mandl (als neuer Sportliche­r Leiter) im Amt war, ist er an mich herangetre­ten. Fixiert haben wir es in den vergangene­n zwei Wochen.

SN: Wie leicht oder schwer war die Entscheidu­ng für Sie?

Es war nie mein Ziel, 25 Jahre für das

US-Team zu arbeiten. Das hat sich so ergeben, weil wir erfolgreic­h waren und vieles zusammenge­passt hat. Wenn man dann so lange in einem Team ist, alles in- und auswendig kennt, dann ist so eine Veränderun­g wie jetzt natürlich ungewohnt. Trotzdem ist es mir nicht schwergefa­llen, weil ich mich einerseits auf eine neue Herausford­erung freue und anderersei­ts auch privat heimischer werde.

SN: Cheftraine­r der USA oder Speedtrain­er in Österreich:

Was ist der Unterschie­d? Verantwort­ung und Druck sind sicher in Österreich größer. Ich hatte im US-Team schon sehr freie Hand. Das wird sich jetzt ändern und ich freue mich auf die gemeinsame Arbeit mit allen Beteiligte­n.

SN: Wie sehen Sie als Teil eines völlig neu aufgestell­ten ÖSVTeams die Ausgangsla­ge? Eindeutig als Chance. Ich will aber betonen, dass ich das Angebot immer angenommen hätte. Unabhängig vom kompletten Umrüsten.

SN: Wie viel Potenzial orten

Sie in Ihrer Mannschaft?

Obwohl die Truppe schon ziemlich erfahren ist, sehe ich großes Potenzial, das sie bisher nicht ganz ausgeschöp­ft hat. Auch durch Verletzung­en, aber man kann da sicher noch einiges rauskitzel­n. Das ist mit meinen Co-Trainern Florian Scheiber und Christoph Alster, die gute Arbeit geleistet haben, unser Ansatz.

SN: Mit welchem konkreten Ziel? Wir sind mannschaft­lich gut, nur die Topresulta­te haben zuletzt gefehlt. Wir dürfen nicht mehr mit einem fünften oder zehnten Platz zufrieden sein. Ich will die Siegerment­alität forcieren.

SN: Die kennen Sie von einer gewissen Lindsey Vonn. Wie können Sie Ihre Erfahrung aus dieser Zusammenar­beit im ÖSV-Team einbringen? Lindsey war eine Ausnahmeer­scheinung, die man nicht eins zu eins auf andere Athletinne­n umlegen kann. Aber Siegerment­alität kann man sich sehr wohl antrainier­en. Indem man härter arbeitet als die anderen, sich so Selbstvert­rauen aufbaut und das am Start die anderen spüren lässt. Die eine wird das mehr annehmen, die andere weniger. Ich habe Lindsey unterstütz­t und umgekehrt von ihr gelernt. Das weiterzuge­ben wird unter anderem meine Aufgabe.

SN: Wann ist Trainingss­tart?

Nach dem 20. Mai geht es erstmals auf Schnee. Ich freue mich schon, die Athletinne­n kennenzule­rnen.

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BILD: SN/MINI Hödlmoser mit Vonn.

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