Jaissle kürt sich zum jüngsten Meistertrainer
Am Sonntag gegen Austria Wien kann Red Bull Salzburg das Meisterstück perfekt machen. Die Bullen legen dafür Gratiskarten auf.
SALZBURG. Mit einem Vorsprung von zwölf Punkten geht FußballSerienmeister Red Bull Salzburg in die letzten fünf Bundesliga-Runden. Gewinnen die Bullen auch am Sonntag (14.30 Uhr) gegen Austria Wien, dann ist ihnen der neunte Titelgewinn in Folge und der 13. insgesamt nicht mehr zu nehmen. Denn im neuen Ligaformat entscheiden bei Punktegleichheit nicht die Tore, sondern die direkten Duelle aller Meisterschaftsspiele in dieser Saison. Und gegen den ersten Verfolger Sturm Graz haben die Salzburger schon drei Partien gewonnen. Heißt: Bei einem Sieg gegen die Austria wäre das Team von Trainer Matthias Jaissle von Platz eins nicht mehr zu verdrängen, selbst dann nicht, wenn man alle restlichen Spiele verlieren würde. Aber das ist bei der aktuellen Siegquote der Bullen (22 Siege, vier Unentschieden und eine Niederlage in bisher 27 Bundesliga-Runden) ohnehin schier unmöglich.
In Salzburg ist man an Titelfeiern inzwischen gewöhnt, für viele Bullen-Profis ist es dennoch eine Titelpremiere. So hat auch Jaissle weder als Spieler (abgesehen von einem Meistertitel in der B-Jugend mit dem VfB Stuttgart) noch als Trainer je eine Meisterschaft gewonnen.
Nun avanciert der Deutsche, seit 5. April 34 Jahre alt, in der österreichischen Bundesliga sogar zum jüngsten Meistercoach der Nachkriegszeit. Den bisherigen Rekord hält Hans Pesser, der 1946 34 Jahre und sieben Monate alt war, als er Rapid Wien erstmals zum Meistertitel führte. Schon am Sonntag nach dem Schlusspfiff gegen Austria Wien dürfte diese Bestmarke durch
Jaissle noch einmal um einige Monate unterboten werden.
Der letzte Bundesliga-Trainer, der beim Titelgewinn jünger als 40 Jahre alt war, heißt übrigens Herbert Prohaska. Österreichs Jahrhundertfußballer Herbert Prohaska wechselte nahtlos von der Spielerin die Trainerrolle und führte die Austria 1991 zum Double.
Nun soll just die Austria jener Punktelieferant sein, der Red Bull Salzburg zum nächsten Meistertitel verhilft. Unterstützung erhoffen sich die Bullen im sonntägigen Heimspiel auch von den Rängen. Der Club erwartet ein nahezu ausverkauftes Stadion, wenn man die offizielle Bundesliga-Kapazität von 17.000 Zuschauern als Maßstab nimmt. Auch, weil man im Rahmen der „Treue lohnt sich“-Aktion jedem Dauerkartenbesitzer ein Zusatzticket schenkt. Die Buchung funktioniert ausschließlich über den Onlineshop. Der Businessbereich ist davon ausgenommen.