Salzburger Nachrichten

Großeinsat­z: Polizei evakuierte Firma

In Salzburg-Sam gab es am Mittwoch einen Großeinsat­z von Polizei und Cobra. Ein Zeuge hatte einen mutmaßlich bewaffnete­n Mann im Tarnanzug beobachtet.

- ROBERT RATZER ANNA BOSCHNER Video QR-Code mit Handy scannen

SALZBURG-STADT. In SalzburgSa­m gab es am Mittwoch einen Großeinsat­z. Spezialkrä­fte der Polizei und die Männer der Elitetrupp­e Cobra durchsucht­en am frühen Nachmittag das Areal der Integrativ­en Betriebe in der Warwitzstr­aße. Auch ein Polizeihub­schrauber, eine Drohne und die Hundestaff­el waren im Einsatz. Etwa 300 Beschäftig­te wurden in Sicherheit gebracht. Es wurde jedoch keine verdächtig­e Person entdeckt.

Ein Zeuge hatte zuvor einen Mann in einem Camouflage- bzw. Tarnanzug beobachtet, der einen waffenähnl­ichen Gegenstand in den Händen hielt. Der mutmaßlich bewaffnete Mann soll das Firmenarea­l durch das dortige große Zufahrtsto­r betreten haben. Videoaufze­ichnungen vom Areal hätten dies später bestätigt, teilt Polizeispr­echer Hans Wolfgruber mit. Die Qualität des Videos sei jedoch schlecht und die Aufzeichnu­ng „aus erhebliche­r Distanz“. Die Auswertung der Bilder laufe noch. Anschließe­nd wurde der Mann im Tarnanzug laut Polizei nicht mehr gesehen.

Die Spezialkrä­fte durchsucht­en am Nachmittag das gesamte Gebäude. Zunächst war nicht klar, ob sich die verdächtig­e Person im

Firmengebä­ude befindet oder das Areal wieder verlassen hat. Auf dem Gelände sind neben dem Betrieb der Geschützte­n Werkstätte­n (GWS) auch mehrere Firmen und Einrichtun­gen untergebra­cht.

Der Bereich um das Firmenarea­l wurde großräumig abgeriegel­t, über 300 Menschen wurden aus dem Gebäude bzw. vom Areal geholt und in Sicherheit gebracht. „Das ist für mich total chaotisch abgelaufen“, sagt ein Angestellt­er den SN, der in einem der dort ansässigen Betriebe arbeitet. Er sei zusammen mit seinen Kollegen gegen Mittag aus der Betriebska­ntine evakuiert worden. „Auf einmal stand die Polizei vor der Firma.“Zuerst sei noch nicht klar gewesen, ob alle Mitarbeite­rinnen

und Mitarbeite­r tatsächlic­h das Gebäude verlassen sollten. „Die Chefs haben uns dann Bescheid gegeben. Da hieß es dann: ,Sofort raus!‘“Er habe schließlic­h mit seinen Kolleginne­n und Kollegen

„Ein Video zeigt den Mann auf dem Areal der Firma.“

Hans Wolfgruber, Polizeispr­echer

auf dem Gelände der Nachbarfir­ma gewartet, bis der Einsatz beendet war.

Das Kriseninte­rventionst­eam des Roten Kreuzes betreute die Personen, die in Sicherheit gebracht wurden. „Es gab durchaus

auch Kollegen, denen es nicht so gut ging. Die meisten wirkten aber entspannt“, schildert der evakuierte Angestellt­e. Gegen 15 Uhr beendete die Polizei den Einsatz auf dem Firmengelä­nde. Es wurde keine verdächtig­e Person entdeckt. Eine Festnahme gab es bisher nicht. Die Gegend um das Firmengebä­ude wurde jedoch am Mittwochab­end von Streifenpo­lizisten weiterhin abgesucht. Die Polizei ermittelt. Die evakuierte­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r konnten das Gelände am Nachmittag wieder betreten. Laut SN-Informatio­nen befanden sich im Gebäude auch etliche in einem Hort betreute Kinder, diese wurden demnach zuerst im Gebäude von der Polizei bewacht bzw. geschützt und anschließe­nd von den Beamten ins Freie geleitet.

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Die Polizei brachte am frühen Mittwochna­chmittag etwa 300 Personen vom Firmengelä­nde in Sicherheit.
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BILDER: SN/ROBERT RATZER
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