Duale Ausbildung bleibt im Aufwind
„Die Lehrlingsausbildung lässt die Folgen der Pandemie klar hinter sich“, fasst Gabi Tischler, Bildungsverantwortliche der WKS, die jüngste Lehrlingsstatistik für den März zusammen. Bei den Lehranfängern wurde in Salzburg ein Plus von 8% gezählt.
Damit gibt es deutlich mehr Lehranfänger als noch vor einem Jahr. Die durch Corona bedingten Hindernisse sind spätestens seit Jahresbeginn vorüber, wie die Steigerungsraten zeigen. Im Jänner gab es ein Plus von 7,4%, im Februar von 8,6% und nun im März einen Zuwachs bei den Lehranfängern von 8%. Die positive Entwicklung bleibt nicht auf Salzburg beschränkt: In ganz Österreich gab es im März wieder fast 30.000 Lehranfänger, um 7,8% mehr als im März 2021. Am meisten zugelegt haben Österreichs Lehranfänger im Bereich Tourismus und Freizeitwirtschaft mit einem Plus von 32,1%. Kräftig erhöht hat sich die Zahl der Lehranfänger weiters in der Informationsund Consultingbranche (plus 21,7%), im Bereich Transport und Verkehr (plus 13,3%), im Handel (plus 7%) sowie im Gewerbe und Handwerk (plus 6,8%).
Mit einer der Gründe für den immer nachhaltiger werdenden Aufschwung am Lehrlingssektor: Die Wirtschaft forciert massiv die Lehrlingsausbildung. Allein in Salzburg waren
Ende März beim AMS 2580 offene Lehrstellen gemeldet, bei rund 300 Lehrstellensuchenden. Eine ähnliche Entwicklung ist auch bundesweit zu beobachten: In ganz Österreich hat der Lehrstellenüberhang um 56% zugenommen, 15.185 Lehrstellen sind vorderhand unbesetzt.
„Dennoch zeigt die positive Entwicklung bei den Lehranfängern einen wieder wachsenden Stellenwert der Lehre“, betont Gabi Tischler. Die Wirtschaftskammer setzt sich seit Jahren für eine stetige bildungspolitische Aufwertung der Lehre ein. Mit der „Höheren Beruflichen Bildung“, die derzeit in Ausarbeitung ist, wurde ein Meilenstein für das österreichische Bildungssystem gesetzt, das System der dualen Berufsausbildung erhält damit eine neue Dimension. Damit wird der Weg frei für eine nahtlos an die Lehre anschließende berufspraktische Höherqualifikation bis auf tertiäres Niveau. Den Karrierechancen sind mit dem beruflichen Einstieg über eine Lehre somit keine Grenzen mehr gesetzt.