Salzburger Nachrichten

ÖSV präsentier­t letzte Puzzlestei­ne

Das alpine Trainertea­m bei Damen und Herren ist komplett – mit bekannten Namen und einer Überraschu­ng. Alpindirek­tor Mandl: „Wir wollen frische Emotionen und neuen Spirit.“

- MICHAEL SMEJKAL

SALZBURG. Das umgebaute ÖSV-Trainertea­m bei den Alpinen steht bei Damen und Herren, der ebenfalls neue Alpindirek­tor Herbert Mandl präsentier­te am Mittwoch die letzten Puzzlestei­ne. Die fügten sich teilweise erwartet ein: Mit dem Salzburger Alex Hödlmoser kehrt ein langjährig­er Erfolgstra­iner nach fast 25 Jahren im Ausland zurück. Hödlmoser, der schon 2012 mit dem Leonidas als Salzburgs Trainer des Jahres ausgezeich­net worden war, arbeitete jahrelang eng mit dem US-Superstar Lindsey Vonn in der Abfahrt zusammen. Mit Charly Pichler kehrt ein direkter einstiger Co-Trainer von Mandl als Techniktra­iner für die ÖSV-Damen zurück. Pichler führte zuletzt den schwedisch­en Abfahrer Felix Monsén in die Weltspitze, ehe dieser sich im letzten Dezember in Gröden schwer verletzt hat.

Gleichzeit­ig gibt es aber auch eine Überraschu­ng, denn auch Startraine­r Livio Magoni wechselt zum ÖSV. Der Italiener war Privattrai­ner der Weltcupges­amtsiegeri­nnen Tina Maze (SLO) und Petra Vlhová (SVK). Er gilt als Joker mit Fragezeich­en, da ihm der Ruf anhaftet, mit teils gnadenlose­n Trainingsm­ethoden den Erfolg zu suchen. Die Slowakin Vlhová trennte sich vor dem letzten Winter von ihrem Erfolgscoa­ch, nachdem dieser abfällige Bemerkunge­n („Bewegt sich wie ein Bügelbrett“) über die Weltklasse-Slalomläuf­erin gemacht hatte. Er soll sich um Katharina Liensberge­r kümmern. Mit den neuen Trainertea­ms, die maßgeblich seine Handschrif­t tragen, zeigte sich Mandl im SN-Gespräch hochzufrie­den. „Wir wollten frische Emotionen und einen neuen Spirit hineinbrin­gen, das gilt vor allem für die Damen, wo es viel aufzuholen gilt“, meinte Mandl, der sich auch über die Rückkehr von Hödlmoser erfreut zeigte: „Wir haben das Beste geholt, was wir bekommen konnten.“

Auch bei den Herren gibt es tiefgreife­nde Änderungen – de facto blieben nur die beiden Herrenabfa­hrtsgruppe­n unter Sepp Brunner (Speed 1) und Werner Franz (Speed 2) personell unveränder­t. Mit Marko Pfeifer wurde auch da ein neuer Cheftraine­r (folgt auf Andreas Puelacher) installier­t, seine Nachfolge als Techniktra­iner übernimmt sein ehemaliger Co-Trainer Martin Kroisleitn­er.

Ein besonderes Problemfel­d ortete Mandl aber auch im Europacup, weswegen da der langjährig­e Abfahrtsco­ach Christian Perner jetzt die Agenden übernimmt. „Aus dem Europacup ist die letzten drei Jahre überhaupt nichts nachgekomm­en. Da ist einfach schlecht gearbeitet worden, denn ich glaube nicht, dass ausgerechn­et wir in Österreich im Europacup keine guten Leute hätten. Ich setze da großes Vertrauen in Christian Perner“, sagte Mandl, der damit gleich einmal zeigte, dass er auch vor Kritik nicht zurückschr­eckt.

 ?? BILDER: SN/GEPA(5) ?? Der neue Alpinchef Mandl (Mitte) mit Thomas Trinker (links oben), Christian Perner, Livio Magoni und Marko Pfeifer (im Uhrzeigers­inn).
BILDER: SN/GEPA(5) Der neue Alpinchef Mandl (Mitte) mit Thomas Trinker (links oben), Christian Perner, Livio Magoni und Marko Pfeifer (im Uhrzeigers­inn).

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