ÖSV präsentiert letzte Puzzlesteine
Das alpine Trainerteam bei Damen und Herren ist komplett – mit bekannten Namen und einer Überraschung. Alpindirektor Mandl: „Wir wollen frische Emotionen und neuen Spirit.“
SALZBURG. Das umgebaute ÖSV-Trainerteam bei den Alpinen steht bei Damen und Herren, der ebenfalls neue Alpindirektor Herbert Mandl präsentierte am Mittwoch die letzten Puzzlesteine. Die fügten sich teilweise erwartet ein: Mit dem Salzburger Alex Hödlmoser kehrt ein langjähriger Erfolgstrainer nach fast 25 Jahren im Ausland zurück. Hödlmoser, der schon 2012 mit dem Leonidas als Salzburgs Trainer des Jahres ausgezeichnet worden war, arbeitete jahrelang eng mit dem US-Superstar Lindsey Vonn in der Abfahrt zusammen. Mit Charly Pichler kehrt ein direkter einstiger Co-Trainer von Mandl als Techniktrainer für die ÖSV-Damen zurück. Pichler führte zuletzt den schwedischen Abfahrer Felix Monsén in die Weltspitze, ehe dieser sich im letzten Dezember in Gröden schwer verletzt hat.
Gleichzeitig gibt es aber auch eine Überraschung, denn auch Startrainer Livio Magoni wechselt zum ÖSV. Der Italiener war Privattrainer der Weltcupgesamtsiegerinnen Tina Maze (SLO) und Petra Vlhová (SVK). Er gilt als Joker mit Fragezeichen, da ihm der Ruf anhaftet, mit teils gnadenlosen Trainingsmethoden den Erfolg zu suchen. Die Slowakin Vlhová trennte sich vor dem letzten Winter von ihrem Erfolgscoach, nachdem dieser abfällige Bemerkungen („Bewegt sich wie ein Bügelbrett“) über die Weltklasse-Slalomläuferin gemacht hatte. Er soll sich um Katharina Liensberger kümmern. Mit den neuen Trainerteams, die maßgeblich seine Handschrift tragen, zeigte sich Mandl im SN-Gespräch hochzufrieden. „Wir wollten frische Emotionen und einen neuen Spirit hineinbringen, das gilt vor allem für die Damen, wo es viel aufzuholen gilt“, meinte Mandl, der sich auch über die Rückkehr von Hödlmoser erfreut zeigte: „Wir haben das Beste geholt, was wir bekommen konnten.“
Auch bei den Herren gibt es tiefgreifende Änderungen – de facto blieben nur die beiden Herrenabfahrtsgruppen unter Sepp Brunner (Speed 1) und Werner Franz (Speed 2) personell unverändert. Mit Marko Pfeifer wurde auch da ein neuer Cheftrainer (folgt auf Andreas Puelacher) installiert, seine Nachfolge als Techniktrainer übernimmt sein ehemaliger Co-Trainer Martin Kroisleitner.
Ein besonderes Problemfeld ortete Mandl aber auch im Europacup, weswegen da der langjährige Abfahrtscoach Christian Perner jetzt die Agenden übernimmt. „Aus dem Europacup ist die letzten drei Jahre überhaupt nichts nachgekommen. Da ist einfach schlecht gearbeitet worden, denn ich glaube nicht, dass ausgerechnet wir in Österreich im Europacup keine guten Leute hätten. Ich setze da großes Vertrauen in Christian Perner“, sagte Mandl, der damit gleich einmal zeigte, dass er auch vor Kritik nicht zurückschreckt.