Hallein will endlich reif für seine „Schatzinsel“werden
Nach mehr als drei Jahrzehnten nimmt die ehemalige Salinenstadt die Neugestaltung der Pernerinsel systematisch in Angriff. Nächste Woche sind in einer Bürgerbeteiligung viele Ideen gefragt.
Die Hauptstadt des Tennengaus hat, was kaum eine Gemeinde hat: eine Insel. Seit 1991 besitzt Hallein den größten Teil der Pernerinsel. Dieser historische „Schatz“zeugt von der Vergangenheit Halleins als Salinenstadt. Nun hat die Gemeinde den Bürgerbeteiligungsprozess gestartet, der viele neue Ideen bringen soll. Vor der Kür wird die Stadt aber noch viele Pflichtaufgaben erledigen müssen.
Der Ziegelstadel, der auf dem „Festland“liegt, wird gerade bis zum Sommer um zirka 1,3 Millionen Euro saniert. Das betrifft vor allem Lüftung, Brandschutz, Elektrotechnik und Barrierefreiheit (Lift), damit das Gebäude für Veranstaltungen genehmigt werden könne, sagt Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ). Ähnliche Investitionen in die Sicherheit müssten auf der Pernerinsel folgen. Auch diese Arbeiten würden einen siebenstelligen Betrag kosten. „Außer der Festspielbühne und der Alten Schmiede sind die Gebäude nicht in dem Zustand, in dem sie sein sollten.“Die Statik allerdings sei in Ordnung, wie man von Experten versichert bekommen habe.
„Reif für die Insel“heißt das Projekt zur Bürgerbeteiligung, das nächste Woche von Mittwochabend bis Samstag in der Alten Schmiede beginnt. Das Ideenbüro sowie Workshops und Inselspaziergänge stehen allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Projektmanagerin ist Sarah Untner vom Salzburger Büro Raumsinn. Die Insel liege quasi im Dornröschenschlaf, sagt Untner.
Oft wird Dornröschen aber vom Verkehrslärm auf der Landesstraße und den Parkplätzen geweckt. Verkehr wird sicher ein Hauptthema seitens der Bevölkerung sein. Die Eckpfeiler Verkehr,
Kultur, Arbeit und Nahversorgung sollen erhalten bleiben. An den historischen Gebäuden wird nicht gerüttelt. Jedenfalls ist das Projekt sehr langfristig ausgelegt. Es dreht sich um die Frage: Wie soll die Insel 2050 aussehen? „Wir wollen die Pernerinsel neu denken, zukunftsfit und moderner machen“, sagt der Stadtchef.
Im Herbst möchte man die Ergebnisse präsentieren. „Es müssen realistische, leistbare Ziele sein.“Für ein großes Vorhaben wie ein Hotel müsste man sich wohl Investoren suchen. Aber man wolle die Pernerinsel nicht pauschal Investoren überlassen.