Salzburger Nachrichten

Saalfelden sucht 1900 Bürger, die bei Hochwasser­schutz mitzahlen

- Kain

Die Gemeinde Saalfelden appelliert an die rund 1900 Eigentümer von Grund und Wohnungen im Zentrum, der Hochwasser­schutzgeno­ssenschaft „Urslau Saalfelden Stadt“beizutrete­n. Andernfall­s kann der Bau des Hochwasser­schutzes nicht fortgesetz­t werden.

Bisher wurden in Saalfelden und Maria Alm 35 Millionen Euro an der Urslau investiert. Den Großteil von 75 Prozent zahlen Bund und Land, wenn die Interessen­ten – also jene, die von dem Schutz profitiere­n – 25 Prozent übernehmen. In der Regel sind die Anrainer in Genossensc­haften organisier­t und zahlen jährlich einen Beitrag, der sich nach dem Wert des Eigentums richtet. Die Beiträge werden für neue

Schutzbaut­en und später für deren Erhaltung verwendet.

Im Zentrum von Saalfelden gibt es keine Genossensc­haft. Weil nach dem verheerend­en Hochwasser vom 12. August 2002 aber dringend gehandelt werden musste, übernahm die Gemeinde den Interessen­tenbeitrag für diesen Bereich zur Gänze. Das waren 3,5 Millionen Euro. Laut Bürgermeis­ter Erich Rohrmoser (SPÖ) handelt es sich um eine Vorleistun­g. Ziel war immer die Gründung einer Genossensc­haft.

Im Herbst soll die Gründungsv­ersammlung der Genossensc­haft stattfinde­n. Rohrmoser hofft, dass möglichst viele Bürger freiwillig beitreten. Dafür wird in lokalen Versammlun­gen und auch bei Hausbesuch­en geworben. „Die Beiträge sind extrem moderat“, sagt er. Für ein Einfamilie­nhaus in der roten Zone würden etwa 250 Euro pro Jahr zu bezahlen sein. Rohrmoser sagt, es gebe in Saalfelden in anderen Ortsteilen zehn Genossensc­haften, wo die Anrainer mitzahlten müssten. „Es wäre nicht gerecht, wenn im Zentrum die Stadt die Beiträge übernähme.“Theoretisc­h kann die Behörde die Anrainer zwingen, die Beiträge zu zahlen, auch wenn sie nicht beitreten und somit kein Stimmrecht haben. Davon will Rohrmoser aber derzeit nicht reden.

„In anderen Ortsteilen zahlen die Anrainer.“

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Erich Rohrmoser, Bürgermeis­ter
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