Zwölf Harmonikas sind eine „Viel-Harmonie“
Das Salzburger Akkordeon-Ensemble lässt nach langer Pause seine Frühlingstradition aufleben.
Von einer rundum harmonischen Welt zu träumen klappt mit Italo-Pop im Ohr vielleicht unkomplizierter als mit einer Verdi-Oper. Der Meister des Verismo ließ in seinen Werken schließlich am Ende oft die Tragik walten. Geschmachtet werden darf aber bei der „Traviata“ebenso wie bei Eros Ramazzotti: Italien, das Land der großen Melodien, steht im Mittelpunkt eines Frühlingskonzertes, das zwölf Salzburger Musikerinnen und Musiker mit ihrem Dirigenten in der Walser Bachschmiede geben. Höchst harmonisch gibt sich bei der „Serata Italiana“allein schon die Besetzung: Aus zwölf Harmonikas wächst in dem Ensemble eine „Viel-Harmonie“.
„Eigentlich sind wir ja 15“, erzählt Akkordeonist Horst-Christian Tanzer, der Obmann des Salzburger Vereins, den es in dieser Form seit 2005 gibt. Dass das Frühjahrskonzert auch in leicht dezimierter Stärke gut bewältigbar sei, liege an der Aufstellung des Orchesters: „Bei uns ist jede Stimme mit drei Akkordeons besetzt – wenn eine ausfällt, bleiben immer noch zwei.“
Mit dem Programm, das einen Bogen von Vivaldi und Boccherini bis zu Rocco Granata spannt, lässt das Ensemble auch eine Tradition aufleben, die 2020 und 2021 pandemiebedingt unterbrochen war: „Das Frühjahrskonzert in der Bachschmiede im April ist eigentlich unser jährlicher Fixpunkt“, sagt der Obmann, der als Akkordeonist seit Jahrzehnten in der Szene aktiv ist – etwa auch mit Ensemblekollegen Marek Suchan bei den „Klavitonikern“.
Die „Viel-Harmonie“sei mittlerweile eine Akkordeon-Familie, in der auch mehrere Ehepaare musizieren. Für neue Stimmen sei der Verein aber stets offen. „Wir freuen uns immer, wenn jemand die Qualifikation mitbringt und mit uns spielen will!“, betont Horst-Christian Tanzer.