Mikrohotels sind nicht nachhaltig
Wohnhäuser in Kleinhotels umzuwandeln ist eine Fehlentwicklung, die raschest gestoppt gehört! Es sind gerade kostengünstigere Wohnungen, die auf dem Markt fehlen – und es sind billige, ertragsschwächere Wohnhäuser, die so umgewandelt werden und damit dem Wohnungsmarkt entzogen werden. Falsch ist das Argument, dass dies die einzige Möglichkeit sei, diese Häuser wirtschaftlich zu erhalten. Ein Immobilieneigner, der in Salzburg ein Wohnhaus nicht wirtschaftlich führen kann, möge verkaufen, es finden sich garantiert andere, die dazu fähig sind.
Diese Mikrohotels bringen keinerlei Arbeitsplätze. Eingecheckt wird am Terminal, Frühstück gibt es nicht, gereinigt wird von Facility-ManagementUnternehmen. Dieser Tourismus ist alles andere als nachhaltig – nachhaltiger Tourismus misst sich nicht nur am CO2Ausstoß der Anreise. Wir alle sollten auf unseren Reisen solche Hotels bewusst meiden. Auch gegenüber der konventionellen Hotellerie ist hier im Wettbewerb eine extreme Schieflage zu finden. Ein Hotel ohne teure Brandschutztüren? Ausgeschlossen! Brandschutztüren in Kleinhotels? Wen kümmert’s?
Gewerberechtlich ist die Grenze für einen Hotelbetrieb weit niedriger zu ziehen, als sie in der Flächenwidmung gezogen wird. Eine Anpassung dieser beiden Grenzen hin zu einer strengeren Gewerbeordnung mag hier ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Diese Kleinhotels sind erlaubt, sagt die Stadt. Gesetze, die Dinge erlauben, die schädlich für die Gesellschaft sind, sind schlechte Gesetze und gehören geändert.
Kurt Beyer 5020 Salzburg