Elf Offiziere wollen Generalstabschef werden
Die Zeichen in Tanners Ressort stehen auf Ernennung eines Niederösterreichers.
Um den im Mai frei werdenden Posten des Generalstabschefs haben sich elf Offiziere beworben. Die Namen der Bewerber werden nicht veröffentlicht. Bekannt ist aber ein prominenter Nicht-Bewerber: Thomas Starlinger, Adjutant des Bundespräsidenten und dem Vernehmen nach Wunschkandidat der Grünen, hat sich eigenen Angaben nach nicht beworben.
Somit dürften ÖVP-nahe Offiziere das Rennen unter sich ausmachen. Als aussichtsreichster Kandidat wird Rudolf Striedinger, der Stabschef von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), genannt. Er wurde der Öffentlichkeit als Mitglied der Corona-Expertenkommission Gecko bekannt, wo er im Tarnanzug auftrat. Für Aufsehen sorgte Striedinger auch vor zwei Jahren, als er die militärische Landesverteidigung für obsolet erklären wollte.
Chancen werden weiters Harald Vodosek, dem Leiter der Direktion Beschaffung, und Karl Pronhagl, dem Leiter der Theresianischen Militärakademie, eingeräumt. Alle drei Genannten sind Generalmajor und (was im Ressort der Niederösterreicherin Tanner nicht unwichtig ist) Niederösterreicher.
Die Neubesetzung wird notwendig, da der seit 2018 amtierende Generalstabschef Robert Brieger als Leiter des EU-Militärausschusses nach Brüssel wechselt.
Der Generalstabschef ist der höchste Offizier des Bundesheeres im Range eines Viersternegenerals. Er ist der militärische Kommandant des Heeres. Der Generalstab, den er leitet, bildet die oberste militärische Führung. Vorgänger Briegers waren u. a. Othmar Commenda und Edmund Entacher. Der neue Generalstabschef wird sich vor allem mit der Wiederaufrüstung des Bundesheeres zu befassen haben.