Energien der Zukunft sind nachhaltig
Der Krieg in der Ukraine hat die Abhängigkeit vieler europäischer Länder von russischem Öl und Erdgas sehr deutlich gemacht. Ein noch rascheres Umdenken in Hinblick auf die Nutzung fossiler Energien ist dringend notwendig. Erneuerbare Energien sind dadurch noch stärker ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt – auch bei den Investoren. Das zeigt sich auch für Hannes Loacker, den Fondsmanager des Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien der Raiffeisen KAG.
Welche Folgen hat die aktuelle Situation für den zukünftigen Energiemix in Europa und welche Rolle werden die erneuerbaren Energien dabei spielen?
Hannes Loacker: Der Krieg in der Ukraine hat die europäische Verwundbarkeit Europas in Hinblick auf die Abhängigkeit von Öl und Gas aus Russland sehr deutlich gemacht. Im Wesentlichen gibt es zwei Optionen: erstens die Verlängerung der Laufzeiten von Atomund Kohlekraftwerken und zweitens den Ausbau der erneuerbaren Energien. Der rasche Ausbau der Erneuerbaren ist das wahrscheinlichste Szenario. Hier bieten sich vor allem Solar- und Windkraft an. Die beiden Technologien haben mit Abstand die kürzesten Projektlaufzeiten, sie stehen in Einklang mit den Klimazielen der Europäischen Union und sie sind zudem vergleichsweise kostengünstige Technologien. Es steht daher außer Frage, dass sich die Solar- und Windbranche auf einem Wachstumspfad befinden.
Das legt nahe, dass sich dadurch auch neue Investmentchancen ergeben. Was gilt es für Anlegerinnen und Anleger zu beachten? Hannes Loacker: Wachstum bedeutet nicht automatisch steigende Aktienkurse. Hier gilt es sehr sorgfältig jene Unternehmen auszuwählen, die entweder eine bedeutende – wenn möglich dominante – Marktposition aufweisen und/oder dank Skaleneffekten günstiger produzieren oder wiederum dank einer besseren Technologie höhere Margen als die Mitbewerber erzielen können. Weiters bedarf es auch einer nachvollziehbaren Wachstumsstrategie sowie einer gesunden Bilanz. Und zu guter Letzt müssen die aktuellen Börsenbewertungen durch zu erwartende Gewinnanstiege in den kommenden Jahren nicht nur gerechtfertigt werden können, sondern auch noch weiteres Kurspotenzial bieten.