Wien läuft Corona davon
Mit dem Vienna City Marathon zum Frühlingstermin kehrt die Normalität zurück. Einige österreichische Topathleten wollen das Limit für die EM erbringen.
WIEN. Vienna City Marathon, war der nicht gerade erst? Nach der Auflage 2021, die coronabedingt in den Herbst verschoben wurde, bringt der diesjährige VCM am Sonntag (9 Uhr, live in ORF eins) die Rückkehr zum gewohnten Frühjahrstermin.
Auch was die Teilnehmerzahlen angeht, ist Österreichs größte Sportveranstaltung wieder in der Normalität angekommen. Mehr als 31.000 Läuferinnen und Läufer werden sich in gespannter Erwartung bei der UNO-City versammeln, bevor der Startschuss fällt. Kein Geringerer als Bundespräsident Alexander Van der Bellen gibt das Signal zum Loslaufen.
Noch schwebt Corona über dem Ereignis. Auch viele Freizeitsportler kämpfen mit Long Covid. Die Wiener Marathonorganisatoren raten daher auf ihrer Homepage eindringlich: „Komme nur zur Veranstaltung, wenn du dich gesund fühlst und symptomfrei bist. Das gilt auch unabhängig von Covid.“
Wer erst in den vergangenen drei Wochen eine Infektion hatte, sollte grundsätzlich auf einen Start verzichten, um kein gesundheitliches Risiko einzugehen.
Mit Corona sowie mit Muskelproblemen hat sich der Salzburger Peter Herzog wochenlang herumgeschlagen. In Wien wird Österreichs Marathonrekordler (2:10:06
Stunden) daher bei seinem Renncomeback die zehn Kilometer am Samstag als „guten Tempolauf“absolvieren und am Sonntag einen Halbmarathon nachlegen.
Einige Österreicher wollen das Limit für die Europameisterschaft in München im August unterbieten. Die 2:14:30 Stunden sollten für Lemawork Ketema und Timon Theuer drin sein. Obwohl Vorjahressieger Leonard Langat aus Kenia und Mitfavorit Goitom Kifle aus Eritrea kurzfristig abgesagt haben, gibt es zahlreiche Athleten mit Bestzeiten unter 2:10 Stunden.
Vom Krieg in der Ukraine bleibt der VCM nicht unberührt. Unter dem Motto „Running for Peace“wird ein Zeichen gesetzt. „Der Vienna City Marathon ist seit jeher ein Lauf für den Frieden“, sagte VCM-Geschäftsführerin Kathrin Widu und verwies auf die Internationalität des Laufbewerbs. Mit dem Verkauf von Armbändern wurden 22.000 Euro an Spendengeldern gesammelt. Eliteläufer aus Russland oder Belarus sind keine dabei. Etwa jeweils 100 Hobbyläufer aus Russland und der Ukraine stehen zumindest auf der Starterliste.
Da Linz beim Herbsttermin bleibt, ist der Salzburg Marathon am 15. Mai das nächste große Laufsportevent in Österreich.