Wetter und Sprint lassen Fahrer zittern
Beim Ferrari-Heimrennen in Imola hoffen Tausende Tifosi auf den nächsten Sieg. Das Sprintformat feiert seine Saisonpremiere.
Nach saisonübergreifend neun langen Rennen kehrt die Formel 1 endlich wieder auf europäischen Boden zurück. Die Königsklasse erwartet in Imola dabei nicht nur das erste Sprintwochenende der Saison, sondern auch eine gewaltige Kulisse auf den Rängen. Nach zwei zuschauerlosen Jahren aufgrund der Coronapandemie sind die Tribünen auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari heuer das erste Mal seit dem Comeback im Jahr 2020 wieder für Fans geöffnet. Dementsprechend groß ist die Sehnsucht Tausender Tifosi, die schnellsten Rennautos der Welt nach 16 Jahren endlich wieder live bewundern zu können. Bereits am Donnerstag harrten einige Fans vor dem Areal der Traditionsrennstrecke bei strömendem Regen aus, um mit viel Glück einen Blick auf einen der Fahrer zu erhaschen. Dank des aktuellen FerrariHöhenflugs in der Formel 1 aufgrund der massiven Änderungen des technischen Reglements zu Beginn dieser Saison strömten schon am Freitagvormittag etliche Fans auf das Streckengelände – und zwar mit guten Nachrichten im Gepäck:
Ferrari gab vor dem Heimrennen bekannt, den Vertrag mit Carlos Sainz bis Ende 2024 zu verlängern. „Nach einem so guten ersten Jahr, das wir hatten, war es für beide Seiten ziemlich einfach, eine Einigung zu erzielen“, erklärte der 27-jährige Spanier, der sich vor allem über den Ort der Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung freute: „Das in Imola vor den Tifosi zu verkünden finde ich ideal.“
Teamkollege Charles Leclerc, der ebenfalls bis 2024 an das italienische Traditionsteam gebunden ist, freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Sainz. „Ich bin sehr glücklich. Carlos ist nicht nur ein sehr guter Fahrer, sondern auch ein großartiger Mensch, mit dem ich mich gut verstehe. Das Wichtigste ist, dass wir die gleichen Dinge vom Auto brauchen“, sagte der überlegene WM-Führende, der beim ersten Ferrari-Heimrennen des Jahres der große Favorit ist und den Tifosi große Hoffnungen auf den dritten Sieg im vierten Rennen macht. „Wir schauen nicht zu sehr auf Red Bull und Mercedes. Wir haben insgesamt ein ziemlich starkes Auto und denken, dass es auch besser hier zu dieser Strecke passt.“
Die Aufbruchsstimmung, die ein wieder erstarktes Ferrari versprüht, ist rund um die Rennstrecke spürbar, das Ferrari-Symbol mit dem springenden Pferd allgegenwärtig. Alles scheint für ein Fest in Rot angerichtet zu sein. Einzig und allein das Wetter wollte nicht ganz mitspielen. Seit Donnerstagnachmittag regnete es in Imola pausenlos. Pünktlich zum Start des ersten Trainings ließ der Niederschlag aber nach und die Piloten konnten sich für das Qualifying zum Sprint vorbereiten. Das erste von drei Sprintrennen der Saison wird am Samstag (16.30 Uhr/live ServusTV) Weltmeister Max Verstappen vom ersten Startplatz aus in Angriff nehmen. Dahinter klassierten sich Leclerc und Lando Norris. Sainz wurde nach einem Abflug nur Zehnter. Insgesamt gab es fünf rote Flaggen.
Damit ist aber noch nichts gewonnen oder verloren, denn die wechselhaften Bedingungen sowie das Sprintrennen über 21 Runden können die Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag noch einmal gehörig durcheinanderwürfeln. Unnötige Fehler oder gar ein Ausfall im Sprint sind für die 20 Piloten somit tabu. Laut aktuellem Wetterbericht soll der Sprint aber bei trockenen Bedingungen über die Bühne gehen. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr dürfen sich heuer übrigens die ersten acht Fahrer des Sprints über WM-Punkte fahren: Der Sieger erhält acht, der Achtplatzierte einen Zähler. Eine weitere Neuerung ist, dass die Auszeichnung der Pole Position an den schnellsten Fahrer vom Qualifying am Freitag geht, die Startaufstellung für das Hauptrennen ergibt sich aber aus dem Endergebnis des Sprints.
Nicht verlässlich vorhersagen lassen sich die Wetterbedingungen am Rennsonntag. Eine trockene Strecke ist genauso möglich wie Mischverhältnisse oder eine Regenschlacht. Ungeachtet dessen werden die 100.000 Zuschauer für Stimmung sorgen.
„Wir haben ein ziemlich starkes Auto.“