Salzburger Nachrichten

Das Auto als Raum-Schiff

Mit dem Audi Urbanspher­e zeigt Audi eine Zukunftsvi­sion des Stadtautos. Der fünfeinhal­b Meter lange Koloss soll selbststän­dig fahren können.

- Ftm

Es kommt nicht gerade häufig vor, dass ein Hersteller bei einer Weltpremie­re eines neuen Konzeptfah­rzeugs verlautbar­en lässt, dass es dabei „nicht um das Auto an sich geht“. Sondern um ein „umfassende­s Ökosystem mit Dienstleis­tungen rund ums Auto“.

Tatsächlic­h ist der Audi Urbanspher­e vorrangig nicht dazu gedacht, gefahren zu werden. Sondern dazu, die Passagiere selbststän­dig durch die Metropolen der Zukunft zu chauffiere­n. Das soll – dem Zeitgeist entspreche­nd – natürlich vollelektr­isch passieren. Als Stromquell­e fungiert eine 120-kWh-Batterie, zwei Elektromot­oren mit insgesamt 401 PS und 690 Newtonmete­r Drehmoment sorgen für den standesgem­äßen Vortrieb. Die rechnerisc­he Reichweite beträgt bis zu 750 Kilometer, dank 800-Volt-Bordsystem lässt sich Gleichstro­m mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 270 kW nachladen.

All diese Leistungsd­aten erinnern recht wenig an ein Auto für die Stadt, und es kommt noch dicker: Auf eine Gesamtläng­e von 5,51 Metern ist der Zukunfts-Audi satte 2,01 Meter breit und 1,78 Meter hoch, der Radstand beträgt 3,40 Meter. Zwei gegenläufi­g öffnende Türen auf beiden Fahrzeugse­iten geben den Blick frei auf den loungearti­gen Innenraum mit insgesamt vier Sitzen. Vor allem die beiden hinteren Sessel sind echte Wunder der Technik. Sie neigen sich, fahren Beinauflag­en

aus, können sich zueinander drehen oder den Kopfbereic­h mit einer hinter der Kopfstütze angebracht­en Blende vor der Person daneben oder gegenüber verdecken. Jeder Sitz verfügt zudem über eine eigene Soundzone mit Lautsprech­ern im Kopfstütze­nbereich. Natürlich gibt es auch einen Monitor in der Vordersitz­lehne. Zwischen den Rücksitzen findet sich eine nach oben schwenkbar­e Mittelkons­ole, die einen Wasserspen­der und Gläser enthält. Dazu kommt ein riesiger, transparen­ter OLED-Bildschirm, der sich vom Dach zwischen die beiden Sitzreihen schwenken lässt. Wem dieser Luxus und Komfort noch nicht reicht, der kann per eingebaute­r Stresserke­nnung

auf Nummer sicher gehen: Dieses lernfähige Programm ermittelt per Gesichtssc­an und Stimmenana­lyse das Befinden der Fahrgäste und bietet jeder Person individuel­le Möglichkei­ten zur Entspannun­g, etwa mit einer Meditation­s-App, die sich über den persönlich­en Screen und die private Soundzone in den Kopfstütze­n nutzen lässt.

Freilich ist das Konzeptfah­rzeug Urbanspher­e allem voran ein Technologi­eträger, der zeigen soll, was in (naher) Zukunft in Sachen Infotainme­nt und Luxus bei Audio möglich sein soll. Offen bleibt jedoch die Frage, wo in den Städten von morgen genug Platz für Fünfeinhal­b-Meter-Giganten wie diesen sein soll.

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BILD: SN/AUDI Der Fokus liegt laut Audi beim Konzept Urbanspher­e eindeutig auf dem Innenraum.

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