Abtreibungen in den USA
Roe v. Wade
In den USA sind Abtreibungen nach geltendem Recht Privatsache bis zu dem Zeitpunkt, ab dem der Fötus außerhalb des Mutterleibs lebensfähig ist.
Das ist in der Regel ab der 24. Schwangerschaftswoche der
Fall. Das Zeitfenster für Abtreibungen ist damit in den USA größer als in vielen anderen Ländern. In Österreich ist ein Schwangerschaftsabbruch vor Beginn der 16. Woche legal.
Tiefststand
Zuletzt hat die Zahl der Abtreibungen in den USA abgenommen, wie das Guttmacher-Institut für Reproduktive Gesundheit festgestellt hat. 2017, das bislang letzte untersuchte Jahr, wurden rund 862.000 Abtreibungen vorgenommen. Das ist der niedrigste Wert seit dem Grundsatzurteil Roe v. Wade im Jahr 1973. Nur ein geringer Anteil der Abtreibungen wird nach der 15. Schwangerschaftswoche vollzogen.
Profil
Am häufigsten wollen junge Frauen eine Schwangerschaft abbrechen. Rund 60 Prozent der Patientinnen sind zwischen 20 und 29 Jahre alt. Anders als es viele Abtreibungsgegner darstellen, ist eine Mehrheit der Frauen, die eine Schwangerschaft abbrechen, religiös. So sind etwa 54 Prozent katholisch oder protestantisch. Auch haben laut dem Guttmacher-Institut die meisten Frauen (59 Prozent) bereits mindestens ein Kind.
Entwicklungen
Seit dem Grundsatzurteil Roe v. Wade haben die Bundesstaaten mehr als 1300 Einschränkungen von Verboten von Abtreibungen erlassen. 44 Prozent der restriktiven Gesetze wurden in den vergangenen zehn Jahren beschlossen. Zuletzt hat Texas mit dem sogenannten Herzschlag-Gesetz eine Abtreibung nach der sechsten Schwangerschaftswoche verboten, auch wenn die Frau vergewaltigt wurde.