„Pestizid-Poker“in der Landwirtschaft
MAINZ. Der perfekte rote Apfel – mit Giftrückständen. Er steht fürs Dilemma der Lebensmittelproduktion. Wie gefährlich sind Pestizide? Wurden bei der Zulassung Fehler gemacht? Der Film „Der Pestizid-Poker“(3sat, 20.15 Uhr) von Karin Bauer folgt den Spuren des Gifts auf dem Feld und im Wasser. Bauer, Herstellerfirma, Behörden, Handel oder Konsumenten – wer ist verantwortlich für den Gifteinsatz?
Das Spielfeld des Pestizid-Pokers tut sich schon zu Beginn der Recherche
auf. Dass Galaund Golden-DeliciousÄpfel rund 20 Mal bis zur Ernte gespritzt werden, weiß jeder Obstbauer. Ist ein Apfel nicht perfekt in Form und Farbe, verliert der Bauer zwei Drittel des abgemachten Preises.
Ein Bio-Apfelbauer hat nicht die besseren Karten: Er muss seine Äpfel rund doppelt so oft spritzen, weil biologische Mittel weniger regenbeständig sind. Zwar sind sie weniger giftig, wegen des häufigen Spritzens aber sind Bodenbelastung und Dieselverbrauch höher.