BMW und Mercedes geben Carsharing ab
BMW und Mercedes-Benz verkaufen ihre gemeinsame Carsharing-Tochter Share Now an die Opel-Mutter Stellantis. Die Vereinbarung sei unterzeichnet und über Details Stillschweigen vereinbart worden, teilten die Unternehmen am Dienstag mit. Die Zustimmung der Kartellbehörden stehe noch aus. BMW und Mercedes-Benz wollten nun ihren gemeinsamen E-Auto-Ladedienst Charge Now und ihre Mobilitäts-App Free Now ausbauen.
Der französisch-italienische Stellantis-Konzern, zu dem auch Fiat, Peugeot und Chrysler gehören, will mit der Übernahme seine Mobilitätstochter Free2move „als führendes Carsharing-Unternehmen positionieren“. Das Geschäftsmodell von Free2move sei profitabel, und mit der Übernahme erhöhten sich die Größenvorteile und Synergien, sagte Vorstandschefin Brigitte Courtehoux. Ziel sei ein Umsatz von 700 Mill. Euro bis 2025 und 2,8 Mrd. bis 2030.
Share Now ist mit 11.000 Autos in 16 Städten – darunter auch Wien – Marktführer für stationsunabhängige Autovermietungen in Europa. Der Branchenexperte Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler schätzt den Kaufpreis auf 200 Millionen bis 300 Millionen Euro.
BMW und Daimler hatten ihre Carsharing-Firmen Car2go und Drivenow 2019 zu Share Now mit dem erklärten Ziel fusioniert, nicht eines Tages von Fahrdienst-Plattformen wie Uber oder Didi in China zu reinen Zulieferern degradiert zu werden. Aber Share Now schrieb hohe Verluste und zog sich bald schon aus den USA und mehreren europäischen Metropolen zurück.