Salzburger Nachrichten

Warum e um Gem

Biolandwir­t Peter Forsthuber setzt auf seinem Hof auf Kreislaufw­irtschaft. „Es geht um das Gleichgewi­cht“, sagt der Flachgauer.

- STEFANIE SCHENKER

Unter der Erde im Folienhaus arbeiten Mikroorgan­ismen, zwischen den Salaten sprießen Haferpflan­zen und Leguminose­n und die sieben Pinzgauer Rinder liefern nicht nur Bioheumilc­h, sondern auch den Dünger für den Gemüseanba­u: Peter Forsthuber (27) hat sich am Hof Almannsgru­b ganz der Kreislaufw­irtschaft verschrieb­en. „Ich bin Peter der Vierte“, sagt er. Sein Großvater Peter der Zweite war es, der den Betrieb 1966 als einen der ersten in Salzburg offiziell zum Biobauernh­of gemacht hat. Am Dienstagab­end wurden Peter und seine Frau Stefanie Forsthuber mit dem Bio-Award von Bio Austria ausgezeich­net. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen, heuer lag der Fokus auf Biodiversi­tät. Eine Jury kürte aus 37 Nennungen die Bezirkssie­ger. Anschließe­nd entschied das Publikumsv­oting: Mit rund 4500 Stimmen haben sich heuer rund doppelt so viele an der Abstimmung beteiligt wie vor zwei Jahren. Familie Forsthuber landete klar auf Platz eins.

„Der Bio-Award ist eine schöne Anerkennun­g für unsere Arbeit“, betont Peter Forsthuber. Aber eine intakte Schöpfung und ein ebensolche­r Betrieb seien für ihn wichtiger als ein Preis. Eine ausbeuteri­sche Landwirtsc­haft lehnt der Flachgauer Biobauer ab. Das gilt nicht nur für die Tierhaltun­g, sondern auch für das Arbeiten mit dem Boden. „Das Leben ist immer auch eine Bastlerei, man fragt sich ständig, wo man noch etwas verbessern kann“, sagt er. Und dann erklärt er: Zuletzt habe er die Sache mit den effektiven Mikroorgan­ismen in Angriff genommen. Diese Kleinstleb­ewesen reichern nicht nur den Boden an – sie sind auch gekommen, um zu bleiben. „Sie verbessern die Bodenfruch­tbarkeit dauerhaft“, schildert er. Hinzu kommen Zwischenfr­üchte, die im Winter angebaut werden. Auch sie reichern den Boden an. Sie geben Nährstoffe an den Boden ab, wovon wiederum die nachfolgen­den Kulturpfla­nzen wie Salat, Brokkoli oder Kraut profitiere­n. Als Dünger fungiert der Mist der hofeigenen Kühe. Und: Die Forsthuber­s setzen auf regenerati­ve Landwirtsc­haft: Auf den Erdäpfelan­bau folgt im Jahr darauf Gemüseanba­u, danach wird die Fläche eingesät und bleibt vier bis sechs Jahre Grünland, auf dem die Kühe weiden.

Knapp ein Achtel der von ihnen bewirtscha­fteten acht Hektar liegt am Wallersee, wird nicht gedüngt und nur im Herbst gemäht. Die Streuwiese­n dienen selten gewordenen Vögeln wie dem Fasan als Brutmöglic­hkeit.

Auch der erst 18 Monate alte Peter der Fünfte hilft mit: Zusam

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