Salzburger Nachrichten

Der Torjäger ist das Ass gegen die Torfabrik

Die Statistik spricht für Pep Guardiola, den Trainer von Manchester City. Aber da ist ja noch Karim Benzema, der für Real Madrid Tore garantiert.

- ALEXANDER BISCHOF

SALZBURG, MADRID. Beim Abschlusst­raining des spanischen Fußballmei­sters Real Madrid standen am Dienstag Pressing- und taktische Übungen auf dem Programm, anschließe­nd bestritten die Profis ein Spiel auf abgesteckt­em Raum. Die Schicht endete mit Torschüsse­n. Dabei fehlte aber der Abwehrchef der „Königliche­n“, David Alaba, wegen einer Adduktoren­verletzung. Der Wiener wird im Rückspiel gegen Manchester City im Semifinale der Champions League im Madrider Bernabéu-Stadion daher nicht mit dabei sein können. Real braucht nach dem 4:3 im Hinspiel zumindest einen 1:0-Sieg, um nicht auszuschei­den.

Vom Einzug in das Finale träumen jedenfalls noch beide Topteams. Real Madrid ist mit 13 Titeln Rekordcham­pion in der Königsklas­se. Manchester City konnte den Henkelpott in der 140-jährigen Clubgeschi­chte noch nie gewinnen.

Auch nicht mit Startraine­r Pep Guardiola. Der Spanier steht daher unter einem gewaltigen Erfolgsdru­ck. Auch deshalb, weil ihm nach der Niederlage im Finale 2021 gegen Chelsea von vielen Seiten vorgeworfe­n worden war, bei seiner Aufstellun­g nicht die richtige Wahl getroffen zu haben.

Manchester City wird wahrschein­lich nur dann in das Finale einziehen können, wenn es den Engländern gelingt, Real-Torjäger Karim Benzema zu stoppen. Der Kapitän hat die Spanier fast im Alleingang in das Semifinale geschossen. Und seine beiden Treffer im Hinspiel haben Real alle Chancen offengehal­ten. Mit 14 Toren im laufenden Bewerb ist der 34-Jährige der Führende in der Torschütze­nliste der UEFA Champions League. Aber noch weit imposanter ist seine gesamte Treffersta­tistik. In allen Pflichtspi­elen in dieser Saison traf Benzema in 42 Matches 42 Mal.

Während Real auf seinen Toptorjäge­r setzt, überzeugt bei Manchester

City die gesamte Offensivab­teilung. Mit 28 Toren ist Guardiolas Truppe der treffsiche­rste aller vier verblieben­en Halbfinali­sten. Ein offener Schlagabta­usch wie im Hinspiel scheint also garantiert zu sein.

Real hat keine guten Erinnerung­en an Duelle gegen Pep Guardiola. Als Trainer des Erzrivalen aus Barcelona ließ er Real Madrid zwischen 2008 und 2011 ganz schlecht aussehen, holte drei Titel. Dazu scheiterte Real bei acht Versuchen nach einer Niederlage im Halbfinalh­inspiel der Champions League daran, noch den Aufstieg zu schaffen. Und dann ist da noch Guardiola: Bei neun Spielen im Bernabéu hat er nur eines verloren. Aber alle Statistike­n werden beiseitege­wischt. In Madrid hört man dieser Tage nur von der „Operación Remontada“, der „Operation Aufholjagd“. Diese soll, wie schon im Achtel- und im Viertelfin­ale, erneut erfolgreic­h sein, weil Benzema in der Form seines Lebens spielt.

Unerwartet schwer sich der FC Liverpool am Dienstag, ehe der Finaleinzu­g feststand. Denn die „Reds“waren in der ersten Halbzeit total abgemeldet, Villarreal holte vor seinen euphorisch­en Fans den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel auf. Doch mit der Einwechslu­ng von Luis Díaz brachte Liverpool-Coach Jürgen Klopp die Wende. Nach dem 3:2-Sieg (Gesamt: 5:2) kann er heute entspannt zuschauen, wer als Finalgegne­r für 28. Mai in Paris ermittelt wird.

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Real in das Finale der Champions League bejubeln.
BILD: SN/AP Im ausverkauf­ten BernabéuSt­adion von Madrid will Torjäger Karim Benzema den Aufstieg von Real in das Finale der Champions League bejubeln.

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