Der Torjäger ist das Ass gegen die Torfabrik
Die Statistik spricht für Pep Guardiola, den Trainer von Manchester City. Aber da ist ja noch Karim Benzema, der für Real Madrid Tore garantiert.
SALZBURG, MADRID. Beim Abschlusstraining des spanischen Fußballmeisters Real Madrid standen am Dienstag Pressing- und taktische Übungen auf dem Programm, anschließend bestritten die Profis ein Spiel auf abgestecktem Raum. Die Schicht endete mit Torschüssen. Dabei fehlte aber der Abwehrchef der „Königlichen“, David Alaba, wegen einer Adduktorenverletzung. Der Wiener wird im Rückspiel gegen Manchester City im Semifinale der Champions League im Madrider Bernabéu-Stadion daher nicht mit dabei sein können. Real braucht nach dem 4:3 im Hinspiel zumindest einen 1:0-Sieg, um nicht auszuscheiden.
Vom Einzug in das Finale träumen jedenfalls noch beide Topteams. Real Madrid ist mit 13 Titeln Rekordchampion in der Königsklasse. Manchester City konnte den Henkelpott in der 140-jährigen Clubgeschichte noch nie gewinnen.
Auch nicht mit Startrainer Pep Guardiola. Der Spanier steht daher unter einem gewaltigen Erfolgsdruck. Auch deshalb, weil ihm nach der Niederlage im Finale 2021 gegen Chelsea von vielen Seiten vorgeworfen worden war, bei seiner Aufstellung nicht die richtige Wahl getroffen zu haben.
Manchester City wird wahrscheinlich nur dann in das Finale einziehen können, wenn es den Engländern gelingt, Real-Torjäger Karim Benzema zu stoppen. Der Kapitän hat die Spanier fast im Alleingang in das Semifinale geschossen. Und seine beiden Treffer im Hinspiel haben Real alle Chancen offengehalten. Mit 14 Toren im laufenden Bewerb ist der 34-Jährige der Führende in der Torschützenliste der UEFA Champions League. Aber noch weit imposanter ist seine gesamte Trefferstatistik. In allen Pflichtspielen in dieser Saison traf Benzema in 42 Matches 42 Mal.
Während Real auf seinen Toptorjäger setzt, überzeugt bei Manchester
City die gesamte Offensivabteilung. Mit 28 Toren ist Guardiolas Truppe der treffsicherste aller vier verbliebenen Halbfinalisten. Ein offener Schlagabtausch wie im Hinspiel scheint also garantiert zu sein.
Real hat keine guten Erinnerungen an Duelle gegen Pep Guardiola. Als Trainer des Erzrivalen aus Barcelona ließ er Real Madrid zwischen 2008 und 2011 ganz schlecht aussehen, holte drei Titel. Dazu scheiterte Real bei acht Versuchen nach einer Niederlage im Halbfinalhinspiel der Champions League daran, noch den Aufstieg zu schaffen. Und dann ist da noch Guardiola: Bei neun Spielen im Bernabéu hat er nur eines verloren. Aber alle Statistiken werden beiseitegewischt. In Madrid hört man dieser Tage nur von der „Operación Remontada“, der „Operation Aufholjagd“. Diese soll, wie schon im Achtel- und im Viertelfinale, erneut erfolgreich sein, weil Benzema in der Form seines Lebens spielt.
Unerwartet schwer sich der FC Liverpool am Dienstag, ehe der Finaleinzug feststand. Denn die „Reds“waren in der ersten Halbzeit total abgemeldet, Villarreal holte vor seinen euphorischen Fans den 0:2-Rückstand aus dem Hinspiel auf. Doch mit der Einwechslung von Luis Díaz brachte Liverpool-Coach Jürgen Klopp die Wende. Nach dem 3:2-Sieg (Gesamt: 5:2) kann er heute entspannt zuschauen, wer als Finalgegner für 28. Mai in Paris ermittelt wird.