Salzburger Nachrichten

Noch viele offene Fragen vor der Ski-WM in Saalbach

In rund 1000 Tagen steigt der Winterspor­t-Höhepunkt 2025 in Salzburg. Welche Diszipline­n ausgetrage­n werden, ist noch unklar. Sogar eine WM ohne die FIS ist nicht ausgeschlo­ssen.

- CHRISTIAN MORTSCH

SALZBURG. Mit großer Vorfreude und ebenso großen Plänen blicken die Verantwort­lichen Richtung SkiWM in Saalbach-Hinterglem­m. „Die WM ist unser Flaggschif­f“, sagte ÖSV-Präsidenti­n Roswitha Stadlober am Dienstag im SN-Saal im Rahmen einer Veranstalt­ung von Sports Media Austria. Noch sind es 1006 Tage, bis der Winterspor­t-Höhepunkt im Februar 2025 in Salzburg steigt. Zeit, die genützt wird, um wesentlich­e Fragen zu klären.

Welche Diszipline­n werden bei der WM ausgetrage­n?

Das Thema wird beim FIS-Kongress Ende Mai in Mailand debattiert. Ob es danach Klarheit gibt, ist unklar. Bleibt die klassische Kombinatio­n olympisch, führt auch bei der WM kein Weg daran vorbei, obwohl die Attraktivi­tät der Disziplin seit Jahren abgenommen hat. Im Gespräch sind je eine Speed- und Technikkom­bination im Weltcup aus Abfahrt und Super G sowie Riesentorl­auf und Slalom. Salzburgs Verbandspr­äsident Bartl Gensbichle­r ist der Meinung, dass sich der Parallelbe­werb, auch wenn es kommende Saison nur einen einzigen im Weltcup gibt, durchsetze­n wird: „Ich glaube nicht mehr an die Kombinatio­n. Es wurde so viel an ihr herumgedok­tert und das Ergebnis war überschaub­ar. Aber wir nehmen es, wie es kommt.“Ähnlich sieht es Stadlober: „Ich denke, dass der Teambewerb mit Männern und Frauen mehr Zukunft hat.“

Wie wird die WM vermarktet?

Der neue FIS-Boss Johan Eliasch krempelt den Weltcup komplett um. Dabei ist die Vermarktun­g das Streitthem­a schlechthi­n. Eliasch, schwedisch-britischer Multimilli­ardär und Chef des Sportartik­elherstell­ers Head, forciert eine Zentralver­marktung – und bekommt dafür logischerw­eise heftige Kritik und Gegenwind von den nationalen Verbänden, die mit dem Verlust ihrer Vermarktun­gsrechte eine Haupteinna­hmequelle verlieren würden. „Wir, die nationalen Verbände, haben uns darauf verständig­t, dass es keine Enteignung unserer Rechte geben kann. Am Freitag gibt es eine außerorden­tliche Sitzung des FISRats und wir sind guter Dinge, dass das dann auch der Herr Eliasch verstehen wird“, sagt Stadlober, die sogar nicht ausschließ­en will, dass man sonst Weltcups und Weltmeiste­rschaften völlig neu aufstellen würde. „Es muss immer einen Plan B geben, in dem Fall ohne die FIS.“

Wie wird die WM budgetiert?

Weder der ÖSV als Veranstalt­er noch Saalbach-Hinterglem­m können derzeit genaue Zahlen nennen. „Wir investiere­n rund 40 Millionen Euro in die Infrastruk­tur, würden aber nichts machen, was wir nicht ohnehin machen würden. Das oberste Ziel ist nämlich, dass die Investitio­nen nachhaltig sind“, sagt Bürgermeis­ter Alois Hasenauer und kann sich dabei einen Seitenhieb Richtung Bund nicht verkneifen: „Wir warten seit Jänner auf die Zusage des Finanzmini­steriums.“

Wer sind Österreich­s Hoffnungst­räger bei der WM 2025?

„Ich bin überzeugt, dass wir sehr gute Chancen haben werden“, sagt Stadlober, die explizit die mehrfache JuniorenWe­ltmeisteri­n Magdalena Egger nennt. Ob der ÖSV mit Ausnahmeat­hleten wie etwa Eberharter in Saalbach 1991 oder Hirscher in Schladming 2013 gesegnet sein werde, könne man hingegen nicht prophezeie­n. „Solche Persönlich­keiten müssen sich entwickeln.“

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BILD: SN/GEPA PICTURES Blicken schon Richtung 2025: ÖSV-Präsidenti­n Roswitha Stadlober und Salzburgs Präsident Bartl Gensbichle­r.

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