Noch viele offene Fragen vor der Ski-WM in Saalbach
In rund 1000 Tagen steigt der Wintersport-Höhepunkt 2025 in Salzburg. Welche Disziplinen ausgetragen werden, ist noch unklar. Sogar eine WM ohne die FIS ist nicht ausgeschlossen.
SALZBURG. Mit großer Vorfreude und ebenso großen Plänen blicken die Verantwortlichen Richtung SkiWM in Saalbach-Hinterglemm. „Die WM ist unser Flaggschiff“, sagte ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober am Dienstag im SN-Saal im Rahmen einer Veranstaltung von Sports Media Austria. Noch sind es 1006 Tage, bis der Wintersport-Höhepunkt im Februar 2025 in Salzburg steigt. Zeit, die genützt wird, um wesentliche Fragen zu klären.
Welche Disziplinen werden bei der WM ausgetragen?
Das Thema wird beim FIS-Kongress Ende Mai in Mailand debattiert. Ob es danach Klarheit gibt, ist unklar. Bleibt die klassische Kombination olympisch, führt auch bei der WM kein Weg daran vorbei, obwohl die Attraktivität der Disziplin seit Jahren abgenommen hat. Im Gespräch sind je eine Speed- und Technikkombination im Weltcup aus Abfahrt und Super G sowie Riesentorlauf und Slalom. Salzburgs Verbandspräsident Bartl Gensbichler ist der Meinung, dass sich der Parallelbewerb, auch wenn es kommende Saison nur einen einzigen im Weltcup gibt, durchsetzen wird: „Ich glaube nicht mehr an die Kombination. Es wurde so viel an ihr herumgedoktert und das Ergebnis war überschaubar. Aber wir nehmen es, wie es kommt.“Ähnlich sieht es Stadlober: „Ich denke, dass der Teambewerb mit Männern und Frauen mehr Zukunft hat.“
Wie wird die WM vermarktet?
Der neue FIS-Boss Johan Eliasch krempelt den Weltcup komplett um. Dabei ist die Vermarktung das Streitthema schlechthin. Eliasch, schwedisch-britischer Multimilliardär und Chef des Sportartikelherstellers Head, forciert eine Zentralvermarktung – und bekommt dafür logischerweise heftige Kritik und Gegenwind von den nationalen Verbänden, die mit dem Verlust ihrer Vermarktungsrechte eine Haupteinnahmequelle verlieren würden. „Wir, die nationalen Verbände, haben uns darauf verständigt, dass es keine Enteignung unserer Rechte geben kann. Am Freitag gibt es eine außerordentliche Sitzung des FISRats und wir sind guter Dinge, dass das dann auch der Herr Eliasch verstehen wird“, sagt Stadlober, die sogar nicht ausschließen will, dass man sonst Weltcups und Weltmeisterschaften völlig neu aufstellen würde. „Es muss immer einen Plan B geben, in dem Fall ohne die FIS.“
Wie wird die WM budgetiert?
Weder der ÖSV als Veranstalter noch Saalbach-Hinterglemm können derzeit genaue Zahlen nennen. „Wir investieren rund 40 Millionen Euro in die Infrastruktur, würden aber nichts machen, was wir nicht ohnehin machen würden. Das oberste Ziel ist nämlich, dass die Investitionen nachhaltig sind“, sagt Bürgermeister Alois Hasenauer und kann sich dabei einen Seitenhieb Richtung Bund nicht verkneifen: „Wir warten seit Jänner auf die Zusage des Finanzministeriums.“
Wer sind Österreichs Hoffnungsträger bei der WM 2025?
„Ich bin überzeugt, dass wir sehr gute Chancen haben werden“, sagt Stadlober, die explizit die mehrfache JuniorenWeltmeisterin Magdalena Egger nennt. Ob der ÖSV mit Ausnahmeathleten wie etwa Eberharter in Saalbach 1991 oder Hirscher in Schladming 2013 gesegnet sein werde, könne man hingegen nicht prophezeien. „Solche Persönlichkeiten müssen sich entwickeln.“