Hans Peter Doskozil schüttet das Füllhorn aus
Gratisski für Schulkinder: Details offen – Grüne orten bei Plakatierverbot „orbáneske Züge“.
Geht es nach Hans Peter Doskozil, soll das flache Burgenland zu einem Land der Skifahrer werden: Jedes Kind in der 6. und 7. Schulstufe soll ein Paar Ski gratis bekommen. Burgenlands Landeschef will auch jedem Volksschulkind ein Gratisinstrument überlassen und vor allem sollen all jene, die es brauchen, kostenlos Nachhilfe erhalten. Die Details des „Bildungspakets“, das Doskozil vor seiner Wiederwahl als roter Landesparteichef am Samstag verkündet hat, sind noch offen, wie seine Sprecherin den SN nun sagte.
Derzeit werde an Kooperationen mit Skigebieten gearbeitet, die Abstimmung mit zahlreichen Interessengruppen laufe – daher halte man sich auch noch mit öffentlichen Kostenschätzungen zurück, heißt es. Offen sei, ob alle Kinder oder nur jene, deren Eltern es sich nicht leisten könnten, Gratisski und Gratisinstrumente erhalten sollen. Das Paket werde „in den kommenden Wochen“präsentiert. Das Ziel sei klar: Kein Kind solle zurückgelassen werden, nur weil sich die Eltern keine Ski für den Skikurs, keine Nachhilfe oder kein Instrument für den Musikunterricht leisten könnten.
Aufhorchen ließ der mit 98 Prozent als Landesparteichef bestätigte Doskozil aber auch mit dem Ruf nach einem Plakatverbot in künftigen Landtagswahlkämpfen. Eine
Schröcksnadel an Bord von Sport Burgenland
Umsetzbarkeit werde nun rechtlich geprüft, sagt seine Sprecherin. Die grüne Landessprecherin Regina Petrik ortete im geplanten Plakatierverbot „orbáneske Züge“, wie sie den SN sagte. Die absolut regierende SPÖ samt Regierungsmitgliedern stehe dank regelmäßiger Postwurfsendungen – auf Regierungskosten – gut da. Für kleinere Parteien sei das finanziell unmöglich. Plakate seien da im Wahlkampf eine kostengünstige Möglichkeit, sich Sichtbarkeit zu verschaffen. Und das wolle Doskozil nun verbieten? Auch die Verteilung von Gratisski und Gratisinstrumenten sieht Petrik kritisch: Sie unterstütze es voll und ganz, dass alle Kinder zum Skikurs mitfahren oder ein Instrument lernen können. „Aber warum greift man nicht auf bewährte Verleihsysteme zurück? Warum schafft man Eigentum, das dann, Beispiel Ski, 50 Wochen im Keller steht, weil die Eltern mit den Kindern nicht Ski fahren gehen? Das kann ja nicht Sinn einer Sozialpolitik sein.“
Ob die neue Wintersportaffinität von Doskozil mit der im Vorjahr neu geschaffenen Sport Burgenland GmbH zu tun hat? Da sind jedenfalls zwei echte Skiprofis mit an Bord: Geschäftsführer Anton Beretzki war viele Jahre ÖSV-Konditionstrainer und Aufsichtsratsmitglied Peter Schröcksnadel bis voriges Jahr ÖSV-Präsident.