Juan Carlos will Heimat besuchen
König Felipe von Spanien willigte in Kurzvisite des Altkönigs ein.
Spaniens umstrittener Altkönig Juan Carlos plant für das kommende Wochenende einen ersten Heimatbesuch seit fast zwei Jahren. Das berichteten spanische Medien unter Berufung auf den Journalisten Fernando Ónega, der auch eine Biografie über den Ex-Monarchen veröffentlicht hat. Der passionierte Segler werde am Samstag aus dem Exil in Abu Dhabi in der Hafenstadt Sanxenxo in Galicien im Nordwesten Spaniens erwartet und bis Sonntag bleiben, so der staatliche TV-Sender RTVE. Der Bürgermeister von Sanxenxo, Telmo Martín, bestätigte die geplante Reise am Dienstag.
In Sanxenxo werde der spanische Pokal der Segelwettbewerbe der Sechs-Meter-Klasse ausgetragen, so die Zeitung „El País“. 2017 war Juan Carlos in Vancouver (Kanada) Weltmeister in dieser Klasse geworden. Heute geht er am Stock und wirkt recht unsicher auf den Beinen.
Sein Sohn, König Felipe VI. (54), habe eingewilligt, Juan Carlos bei dessen nächstem Besuch in Madrid zu treffen. Das habe Felipe seinem Vater am Telefon zugesagt, hieß es unter Berufung auf das Königshaus.
Juan Carlos hatte seine Heimat am 4. August 2020 zunächst mit unbekanntem Ziel verlassen. Später tauchte er in Abu Dhabi auf. Anfang März 2021 ließ er nach der Einstellung aller Strafermittlungen gegen sich verlauten, er wolle vorerst im Exil bleiben, der Heimat aber bald sporadische Besuche abstatten. Immerhin entging der heute 84-Jährige unter anderem nur deshalb einem Strafverfahren wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten, weil er entweder durch seine Immunität als König bis zu seiner Abdankung 2014 geschützt war oder die Taten verjährt waren. Felipe ist wie die linke Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez darauf bedacht, Schaden vom Königshaus durch zu große Nähe zu Juan Carlos abzuwenden. Sánchez betonte, der ExMonarch schulde dem spanischen Volk eine Erklärung.