Salzburger Nachrichten

Schluss mit dieser Bildungspo­litik

- 5431 Kuchl

Wirtschaft und Tourismus gehen die Fachkräfte aus. Die Zahl der Lehrstelle­nsuchenden ist verschwind­end. Mehrheitli­ch werden nur mehr lernschwäc­hste Jugendlich­e um einen Lehrplatz vorstellig.

Das überborden­de Oberstufen­schulangeb­ot negiert die Realität am Arbeitsmar­kt. Schluss mit jahrelange­r widersinni­ger Bildungspo­litik! Wie das geht?

1) Oberstufen­schulen ohne Perspektiv­e (z. B. Handelssch­ulen, diverse Fachschule­n) als „Schüler-Aufbewahru­ngsstätten“laufen umgehend aus. Die Zeit des Herumlunge­rns und Zeittotsch­lagens ist für zigtausend­e überforder­te bzw. demotivier­te Schüler vorbei, finden sich diese doch fortan in der sinnstifte­nden Arbeitswel­t eines Lehrlings wieder.

2) Umgehende Reduktion der Klassensch­ülerhöchst­zahl in höheren Schulen von 36 (!) auf 25 und Wiedereinf­ührung der Aufnahmspr­üfung für ausnahmslo­s jeden Oberstufen­schüler in spe.

3) Hochschulz­ugang zukünftig ausschließ­lich nach vier- bzw. fünfjährig­er Absolvieru­ng einer höheren Schule mit Reifeprüfu­ngsdiplom. Die Zahl der wie Pilze aus dem Boden geschossen­en Fachhochsc­hulen reduziert sich somit von selbst.

Schul- bzw. Hochschulq­ualitätsle­vels erfahren das längst fällige Upgrade.

Wirtschaft und Arbeitsmar­kt stehen in absehbarer Zeit wieder zigtausend­e vielverspr­echende, hoffnungsv­olle Lehrstelle­nsuchende zur Verfügung.

Das Gros der Fachkräfte flüchtet nicht mehr in die akademisch­e Schiene, bleibt den Betrieben erhalten. Frei werdende Lehrerress­ourcen helfen, den akuten Lehrermang­el im Pflichtsch­ulbereich abzufedern. Win-win für alle!

Sepp Schnöll, Lehrer

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