Preisrallye: Kanalrohre sind um 90 Prozent teurer geworden
Die Bautätigkeit darf nicht zum Stillstand kommen – da sind sich Land und gemeinnützige Wohnbauträger einig. Die Unternehmen wünschen sich mehr Geld aus der Wohnbauförderung.
Die Kosten am Bau steigen dramatisch. Baumeister Peter Ebster, Geschäftsführer von Ebster Bau: „Zum einen sind es die deutlich über dem Kollektivvertrag liegenden Löhne, die bezahlt werden, um Fachkräfte zu bekommen. Zum anderen liegt es auch an einer Hortungsstrategie von Großlieferanten. So sind beispielsweise in den vergangenen zwei Jahren die Preise für Stahl um 170 Prozent gestiegen. Kanalrohre sind um rund 90 Prozent teurer geworden.“Bis Mitte 2023 sieht Ebster eine hohe Wahrscheinlichkeit „für eine Abkühlung des Preisniveaus“.
Günther Leitgöb, Sprecher der gewerblichen Bauträger: „Die starken Preissteigerungen verursachen auch bei uns große Probleme, vor allem, wenn mit dem Wohnungskäufer ein Fixpreis vereinbart wurde. Auch bei uns kommt es zu Verzögerungen bei laufenden Bauprojekten und zu Zurückhaltungen von neuen Bauvorhaben.“
Wie kann es gelingen, dass die Bautätigkeit nicht vollends zum Stillstand kommt? Das war das große Thema beim Geschäftsführungstag der gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV). Aus Sicht der gemeinnützigen Bauträger können die Probleme nur gemeinsam mit der Politik gelöst werden. GBV-Obmann Stephan Gröger: „Wir wünschen uns, dass wir in der Wohnbauförderung 15 Prozent mehr an Baukosten unterbringen können.“Zweiter Knackpunkt: Die Zinsen steigen wieder. „Deshalb müssen wir wieder vermehrt auf Landesdarlehen mit einem fixen Zinssatz von 0,5 Prozent umsteigen – und die Bankdarlehen zurückfahren.“
Landesrätin Andrea Klambauer (Neos): „Zinserhöhung, steigende Personalkosten und hohe
Baukosten stellen den gemeinnützigen Wohnbau vor zahlreiche Herausforderungen. Gemeinsam werden wir Lösungen finden, die leistbares Wohnen in Salzburg gewährleisten. Für die privaten Haushalte haben wir mit der Erhöhung und Neugestaltung der Wohnbeihilfe frühzeitig auf die aktuelle Teuerungswelle reagiert: So werden 20.000 Salzburgerinnen und Salzburger direkt entlastet und mehr Wohnbeihilfe erhalten.“