Sandfestspiele laden zum Tanz
Bei der Beachvolleyball-WM in Rom sind vier heimische Paare im Einsatz. Die wegen Corona um ein Jahr verschobenen Titelkämpfe finden nicht nur deshalb im ehrwürdigen Foro Italico statt.
Mit einem Jahr Verspätung wird Rom zur ersten Austragungsstadt von zwei Weltmeisterschaften im Beachvolleyball. Zehn Jahre nach der Erstauflage im Jahr 2011 hätte es im Vorjahr die Neuauflage geben sollen, doch bald nach dem Ausbruch der Coronapandemie war der Event um ein Jahr verschoben worden. Von Freitag bis nächste Woche Sonntag spielen nun je 48 Frauen- und Männerpaare im Foro Italico um Medaillen, darunter aus Österreich ein weibliches Duo und drei Männerpaare.
Die Weltranglistenpositionen und bisherigen Saisonleistungen lassen keinen ÖVV-Coup wie 2017 erwarten, als Clemens Doppler/Alexander Horst in Wien bis ins Finale kamen und Silber holten. Das nächstbeste rot-weiß-rote Abschneiden waren Viertelfinalteilnahmen bzw. Rang fünf von Doris und Stefanie Schwaiger in den Jahren 2009 und 2013. Zuletzt in Hamburg 2019 holten Robin Seidl/Philipp Waller den jüngsten von bisher acht neunten ÖVV-Plätzen.
Die beiden sind als Nummer 16 und damit zwei Positionen vor den Doha-Dritten Martin Ermacora/Moritz Pristauz gesetzt. Seidl/Waller haben heuer auch schon einige Male gut angeschrieben, zuletzt beim Elite-16-Turnier in Jūrmala in Lettland trotz des späteren Gruppen-Outs mit einem 2:1Sieg gegen Anders Mol/Christian Sörum. Die Olympiasieger und vierfachen Europameister stiegen damals allerdings am nächsten Tag aus medizinischen Gründen aus dem Turnier aus.
Der seit Ende 2021 als Österreichs Männer-Chefcoach amtierende Martin Olejňák sieht diese zwei ÖVV-Paare in recht ausgeglichenen Gruppen. Der Aufstieg in die K.-o.-Phase sei nur das erste Ziel. „Da fängt nämlich der Spaß erst richtig an. Es wird auf die Tagesverfassung ankommen, wie weit unsere Duos schlussendlich kommen.“
Als Minimalziel hat der ÖVV einen Top-10-Rang ausgegeben. Olejňák hofft auf mehr. Ebenso dabei sind Alexander Huber/Christoph Dressler. Ermacora/Pristauz sehen sich unter Olejňák jedenfalls im Aufwind. „Wir merken einfach beide, dass was weitergeht, und das motiviert extrem und gibt Selbstvertrauen“, ließ Pristauz die APA wissen. Der Weg der EM-Dritten 2019 stimme, ebenso wie die bisherigen Saisonergebnisse. Ungeachtet einer schwierigen Gruppe sieht der Steirer sich und seinen Partner gestärkt: „Wenn wir gut reinkommen, denke ich, dass keiner gerne gegen uns spielt.“
Österreichs Frauen-Gespann bilden Katharina Schützenhöfer und Lena Plesiutschnig. Gegen sie spricht eine schwierige Auslosung und bisher schwache Saisonergebnisse. „Aufgrund von Verletzungen und Krankheit konnten wir nicht unsere Leistung abrufen“, sagen Österreichs einzige Beachvolleyballerinnen in Rom. Die unmittelbare WMVorbereitung sei gut verlaufen: „Mit einer guten Leistung ist der Gruppenaufstieg sicher machbar.“
ÖVV-Frauen-Chefcoach Martin Plessl traut seinen Schützlingen sogar eine Überraschung gegen die als Nummer zwei gesetzten Brasilianerinnen Duda/Ana Patricia zu.