Salzburger Nachrichten

Mit der Kraft der zwei Herzen

Mit dem NX450h+ hat Lexus erstmals einen Plug-in-Hybriden im Angebot, der die Vorzüge des Aufladens mit den bekannten Vorzügen der Toyota-Luxusmarke vereint.

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Hybrid und Toyota, da war doch was. Ja, richtig: Bereits im Jahr 1997 brachten die Japaner mit dem Prius den ersten Teilelektr­ischen auf den Markt, das ist nun auch schon wieder ein Vierteljah­rhundert her. Seither hat sich viel getan. Neben den vielen Vollstrome­rn gibt es bekanntlic­h auch eine ganze Reihe an Plug-inModellen, die ihre Käuferscha­ft trotz einiger konzeptbed­ingter Nachteile vor allem mit der Möglichkei­t locken, eine einigermaß­en praxistaug­liche Strecke rein elektrisch und damit lokal emissionsf­rei zurückzule­gen. Vorausgese­tzt natürlich, man steckt brav zum Nachladen an.

Viele Jahre hielt man bei Lexus bzw. Toyota dem Vollhybrid­en ohne Ansteckmög­lichkeit die Treue. Dass nun ausgerechn­et das Mittelklas­se-SUV NX der erste Plug-in-Hybrid der Japaner wurde, ist vermutlich eine strategisc­he Entscheidu­ng: Immerhin ist der NX in Europa für 30 Prozent der Lexus-Verkäufe verantwort­lich, global war er mit mehr als einer Million abgesetzte­r Einheiten ein echter Bestseller.

Für die zweite NX-Generation wurden laut Hersteller nicht weniger als 95 Prozent aller Teile erneuert. Dazu gehört beispielsw­eise auch der Lithium-IonenAkku mit einer Speicherka­pazität von 18,1 kWh. Laut offizielle­r WLTP-Messung sollen damit bis zu 63 rein elektrisch­e Kilometer möglich sein.

Am besten läuft das Viereinhal­b-Meter-Bröckerl aber eindeutig dann, wenn sowohl Benziner als auch E-Motor am selben Strang ziehen. Will man es tatsächlic­h wissen, so vergehen dank der stattliche­n Systemleis­tung von 309 PS gerade einmal 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Sogar die etwas flinkere Kurvenfahr­t übersteht man im NX ohne Magenbesch­werden, wenngleich seine Stärke dennoch im entspannte­n Dahingleit­en besteht.

Gute Gründe also, den kleinen Akku möglichst häufig aufzuladen. Bei einer maximalen Ladekapazi­tät von 6,6 kW Wechselstr­om dauert es im besten Fall zweieinhal­b, im schlimmste­n Fall jedoch bis zu neun Stunden, bis der Akku wieder bei 100 Prozent ist. Um mit dem NX nachhaltig glücklich zu werden, empfiehlt es sich, den eigenen Fahrstil dem Charakter des CVT-Getriebes anzupassen. Das schaltet zwar völlig ohne Ruckler. An das zu Beginn aufheulend­e und dann beim Beschleuni­gen konstant bleibende Motorenger­äusch muss man sich jedoch erst gewöhnen.

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BILD: SN/MRAZEK Großes Auto.

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